Irakische Sicherheitskräfte haben nach eigenen Angaben die IS-Hochburg Ramadi im Westen des Landes grösstenteils unter Kontrolle gebracht. Mehr als 90 Prozent der Provinzhauptstadt seien befreit worden, sagte Polizeioffizier Hadi Rasidsch am Mittwoch.
Regierungskräfte hatten am Dienstag eine Offensive auf das Zentrum Ramadis begonnen. Eigenen Angaben zufolge konnten sie in mehrere Innenstadtviertel vordringen.
Die Kämpfe seien auch am Mittwoch weitergegangen, meldete die Nachrichtenseite Al-Baghdadia. Flugzeuge der US-geführten Koalition hätten in der Provinz Al-Anbar Angriffe auf Stellungen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) geflogen.
Ein irakischer Offizier berichtete, zehn Soldaten seien getötet worden, als eine Sprengladung explodierte. Demnach kamen bei den Kämpfen um Ramadi auch 30 Anhänger der sunnitischen Terrormiliz IS ums Leben.
Strategisch wichtige Stadt
Iraks Armee setzt für die Strassenkämpfe in Ramadi spezielle Anti-Terror-Kräfte ein. Auch Milizen sunnitischer Stämme beteiligen sich an dem Grossangriff. Nach einer Schätzung des US-Pentagons sollen sich in der strategisch wichtigen Stadt noch 250 bis 350 IS-Kämpfer aufhalten. Sie verteidigen ihre Position unter anderem mit Selbstmordattentätern. Der Armee zufolge haben die Extremisten auch zahlreich Häuser und Strassen vermint.
Der IS hatte Ramadi im vergangenen Mai vollständig eingenommen und damit einen seiner grössten Erfolge in diesem Jahr erzielt. Mit Hilfe von Luftangriffen der internationalen Koalition versucht die irakische Armee seit Monaten, die vor allem von Sunniten bewohnte Stadt zurückzuerobern.