Armee nutzt ihre Simulatoren nicht wirtschaftlich

Simulatoren sind für die Ausbildung in der Armee nützlich, aber nicht in jedem Fall wirtschaftlich, da sie oft zu wenig ausgelastet sind. Zu diesem Schluss kommt die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK), die Kosten und Nutzen der Simulatoren untersucht hat.

Simulatoren: Nützlich, aber nicht immer wirtschaftlich (Archiv) (Bild: sda)

Simulatoren sind für die Ausbildung in der Armee nützlich, aber nicht in jedem Fall wirtschaftlich, da sie oft zu wenig ausgelastet sind. Zu diesem Schluss kommt die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK), die Kosten und Nutzen der Simulatoren untersucht hat.

Die Schweiz setzt bei der militärischen Ausbildung stärker auf Simulatoren als andere Länder. In die gegenwärtig betriebenen Simulationssysteme und die dazugehörende Infrastruktur hat sie mehr als zwei Milliarden Franken investiert. Hinzu kommen die Betriebskosten.

Die Finanzkontrolle wollte wissen, wie die teure Infrastruktur genutzt wird. Sie prüfte insbesondere Fahr- und Flugsimulatoren sowie Taktik- und Führungssimulatoren. Dabei habe sich gezeigt, dass der Nutzen der Geräte unbestritten sei, schreibt die Finanzkontrolle in ihrem am Freitag veröffentlichten Bericht. Bei der Wirtschaftlichkeit setzt die EFK jedoch Fragezeichen.

Nicht immer billiger als echte Geräte

Das Verteidigungsdepartement (VBS) macht gemäss der Finanzkontrolle jeweils geltend, dass die Ausbildung auf einem Simulator bis zu neunzig Prozent günstiger ist als die Ausbildung auf einem Echtgerät. Ihr seien jedoch keine verlässlichen Berechnungen zu solchen Aussagen vorgelegt worden, schreibt die EFK.

Aus Sicht der Finanzkontrolle sind generelle Aussagen gar nicht möglich. Für Motorfahrer beispielsweise ist die Ausbildungsstunde am Simulator wesentlich teurer als der Tarif einer privaten Fahrschule. Beim Schützenpanzer liegt der Kilometerpreis des Fahrsimulators dagegen erheblich unter jenem eines echten Panzers.

Nicht voll ausgelastet

Festgestellt hat die Finanzkontrolle weiter, dass nicht alle Simulatoren wie geplant ausgelastet sind. Mit der vorgesehenen Reduktion der Armeebestände von 140’000 auf 100’000 Soldaten werden die Simulatoren nach Einschätzung der EFK noch weniger ausgelastet und somit weniger wirtschaftlich sein.

Die Finanzkontrolle empfiehlt dem Verteidigungsdepartement deshalb verschiedene Massnahmen. So fordert sie eine übergeordnete Strategie für den Einsatz von Simulatoren in der Ausbildung. Bis die Strategie vorliege, seien neue Beschaffungsvorhaben „gut abzuwägen“.

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