Soldaten haben während einer Demonstration in der westirakischen Stadt Falludscha fünf Demonstranten erschossen. Nach Angaben von Spitalärzten wurden zudem 65 Menschen verletzt.
Augenzeugen berichteten, die Soldaten hätten am Freitag versucht, die Demonstranten daran zu hindern, die Kundgebung auf der Schnellstrasse, die Jordanien mit Bagdad verbindet, zu erreichen. Daraufhin sei es zu einem Handgemenge gekommen.
Der islamische Prediger Mohammed al-Duleimi sagte nach den tödlichen Schüssen vor den Demonstranten: „Ministerpräsident Nuri al-Maliki lässt die Schiiten vor ihren kurdischen und sunnitischen Brüdern schlecht aussehen. Wir wollen, dass Maliki ersetzt wird, denn er ist nicht in der Lage, den Irak zu führen.“
Die Proteste sunnitischer Iraker gegen die Regierung des schiitischen Regierungschefs Maliki dauern seit einem Monat an. Die Demonstranten fordern die Freilassung von Gefangenen sowie die Änderung von Gesetzen, die ihrer Ansicht nach missbraucht werden, um Sunniten zu diskriminieren.
Am Freitag gab es auch in den nördlichen Städten Mossul und Samarra Proteste. In Samarra riefen die Menschen in Anspielung auf das enge Verhältnis einiger Schiiten-Parteien zu Teheran: „Iran raus, raus, Bagdad bleibt frei.“