In Syrien haben Regierungstruppen und Rebellen eine Waffenruhe für die seit einem Jahr belagerte Stadt Moadamijet al-Scham vereinbart. So sollen dringend benötigte Hilfslieferungen ermöglicht werden, wie ein Vertreter des oppositionellen Gemeinderats, Abu Malek, am Mittwoch sagte.
Schon am Mittwoch wurde Moadamijet al-Scham den Angaben zufolge zum ersten Mal seit Monaten nicht beschossen, die ersten Lebensmittellieferungen sollen die Stadt am Donnerstag erreichen.
Die Bevölkerung habe sich bereit erklärt, «als Geste des guten Willens» auf den Wassertürmen der Stadt drei Tage lang die syrische Flagge zu hissen, sagte Malek. Seinen Angaben zufolge haben die Rebellen versprochen, ihre «schweren Waffen» abzugeben. Die Soldaten von Machthaber Baschar al-Assad würden die Stadt aber nicht betreten.
Syrische Regierungskreise bestätigten die Waffenruhe. Die Armee müsse die Stadt jedoch betreten, um sicherzustellen, dass die Rebellen alle Waffen abgegeben hätten, hiess es in Damaskus.
Moadamijet al-Scham liegt in der Nähe des Nasseh-Flughafens, nur gut zehn Kilometer von Damaskus entfernt. Die Stadt wird seit rund einem Jahr von der syrischen Armee belagert und zählte im August zu den Zielen von Chemiewaffen-Angriffen.
Menschenrechtsorganisationen hatten wiederholt auf die alarmierenden Zustände in der Stadt aufmerksam gemacht, in der es einen chronischen Mangel an Lebensmitteln und zahlreiche unterernährte Kinder gebe. Im Oktober wurden rund 3800 Zivilisten aus Moadamijet al-Scham in Sicherheit gebracht.