Die Streitkräfte der international anerkannten libyschen Regierung in Tobruk haben nach eigenen Angaben den Hafen der umkämpften Stadt Bengasi eingenommen. Die Truppen lieferten sich demnach zuvor heftige Kämpfe mit der islamistischen Gruppe Ansar al-Scharia.
Mehrere Soldaten, die den Einheiten des Ex-Generals Chalifa Haftar angehörten, seien im Kampf um die strategisch wichtige Anlage getötet worden, berichtete die Zeitung «Libya Herald» am Freitag.
Der Ex-General kämpft gegen die Islamisten. Die Zeitung «Al-Hayat» ging von einer grossen Zahl an Toten und Verletzten in der zweitgrössten Stadt des Landes aus, ohne dies zu beziffern.
Die jüngste Entwicklung könnte bedeuten, dass sich das Kräfteverhältnis nach einem monatelangen Patt zugunsten der Nationalisten und zu Lasten islamistischer Gruppen verändert. In Libyen kämpfen seit dem Arabischen Frühling 2011 schwer bewaffnete Milizen.
Sie gingen aus den Revolutionsbrigaden hervor, die im September 2011 Machthaber Muammar al-Gaddafi stürzten. Die Kämpfe spalten das Land. In der östlichen Stadt Tobruk arbeiten ein Parlament und eine Regierung, die international anerkannt sind und von Ex-General Haftar militärisch unterstützt werden.
In Tripolis haben die Islamisten ein Gegenparlament und eine Gegenregierung gebildet. Sie haben die Unterstützung mächtiger islamistischer Milizen.