Trotz tagelanger Proteste hält die Südkaukasusrepublik Armenien an ihrer geplanten Strompreiserhöhung fest. Die Regierung wolle aber zum Ausgleich ihre jährliche Unterstützung für den einkommensschwachen Teil der Bevölkerung um rund 4,7 Milliarden Euro erhöhen.
Davon könnten etwa 400’000 der rund 3 Millionen Einwohner der verarmten Ex-Sowjetrepublik profitieren, kündigte Ministerpräsident Owik Abraamjan in der Hauptstadt Eriwan an.
Nach der Gewalt Anfang der Woche blieb der Protest gegen die ab 1. August geplante Tariferhöhung um 17 Prozent Beobachtern zufolge am Donnerstag friedlich. Hunderte Demonstranten blockierten weiter eine zentrale Strasse in der Nähe des Präsidentenpalastes in der Millionenstadt.
Waginak Schuschanjan, einer der Organisatoren der Protestaktion, forderte Regierungschef Abraamjan auf, mit den Demonstranten zu verhandeln. Er rief seine Anhänger auf, den Widerstand gegen die Preiserhöhung fortzusetzen. Am Dienstag hatte die Polizei mit Schlagstöcken und Wasserwerfern eine Grossdemonstration zunächst aufgelöst und mehr als 200 Menschen vorübergehend festgenommen.