Einen Tag vor der Gedenkzeremonie anlässlich der Massaker an den Armeniern durch Truppen des Osmanischen Reichs vor hundert Jahren hat der armenische Präsident Sersch Sarkissjan von der Türkei erneut die Anerkennung eines Völkermords gefordert.
Er hoffe, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Freitag «eine stärkere Botschaft» aussende, damit sich die Beziehungen zwischen beiden Ländern normalisieren könnten, sagte Sarkissjan am Donnerstag im türkischen Fernsehsender CNN-Türk. Eine Aussöhnung sei «durch eine Anerkennung des Völkermords durch die Türkei» möglich.
Armenien gedenkt am Freitag der Massaker an bis zu 1,5 Millionen Landsleuten durch osmanische Truppen vor hundert Jahren. Zu einer Zeremonie am Mahnmal in der Hauptstadt Eriwan werden hunderttausende Menschen erwartet.
Überschattet wird das Gedenken von der Weigerung der Türkei als Rechtsnachfolgerin des osmanischen Reichs, die Massaker der Jahre 1915 bis 1917 als Völkermord anzuerkennen. Sarkissjan sagte am Donnerstag, dies sei eine «moralische Pflicht» Ankaras.