Nach drei Kantonalen gewinnt Armon Orlik in Wattwil erstmals auch das Nordostschweizer Fest. Wie Orlik sind auch die die weiteren Sieger vom Sonntag erst um die 20: Remo Käser und Benjamin Gapany.
Im Duell der Jugend besiegte der Bündner im Schlussgang den Thurgauer Samuel Giger mit Kurz/Konter. Orlik hatte Giger heuer auch bereits im Schlussgang des Thurgauer Kantonalen bezwungen. Unter den beiden Nordostschweizer Youngsters, von denen auch am Eidgenössischen Schwingfest in Estavayer etwas erwartet werden wird, hat der 21-jährige Bündner Orlik die Nase vorn. Orlik siegte in dieser Saison überdies noch am Glarner und am Bündner Fest. In Wattwil trumpfte er mit sechs Siegen grossartig auf. «Im Moment läuft es perfekt, aber man kann nicht immer mit solchen Festausgängen rechnen», sagte der Schwinger vom Klub Unterlandquart bescheiden.
Auftaktsieg über Bieri
Den Grundstein legte Orlik im Anschwingen mit dem Erfolg über den Aargauer Gast Christoph Bieri. Samuel Giger gewann die ersten vier Gänge, im 4. Gang sehenswert gegen den Obwaldner Benji von Ah. Im 5. Gang musste er Michael Bless einen Gestellten zugestehen. Dabei machte sich beim Thurgauer die im Training zugezogene Fussverletzung wieder bemerkbar. Bless diktierte den Gang, konnte Giger am Boden aber nicht dingfest machen. Für den Schlussgang erhielt Giger gegenüber dem punktgleichen Arnold Forrer den Vorzug. Der einheimische Schwingerkönig stellte zum Auftakt mit Simon Anderegg, ehe er viermal siegreich blieb. Die Chance, allenfalls den Festsieg erben zu können, vergab Forrer durch eine Niederlage im letzten Gang gegen Martin Hersche.
Von den acht Gästen gewannen bloss der Urner Andi Imhof und der Berner Bernhard Kämpf den Kranz. Pech hatte Benji von Ah. Er verletzte sich bei der Niederlage im 4. Gang gegen Samuel Giger am Ellbogen und konnte den Wettkampf nicht fortsetzen.
Könige im Hintertreffen
Recht Überraschungsreich verlief das Emmentaler Fest in Sumiswald. Zuerst setzte sich Matthias Sempach im ersten Berner Königsduell der Saison gegen Kilian Wenger durch. Zuletzt aber waren weder Sempach noch Wenger in der Entscheidung dabei, wenngleich beide den Kranz gewannen.
Wie in Wattwil war auch die Ausmarchung in Sumiswald eine Sache der Jungen. Remo Käser, noch keine 20 Jahre alt, bezwang Matthias Aeschbacher, seinerseits erst 24, im Schlussgang in der 6. Minute mit Abschlunggen und Überdrehen am Boden. Davor war Aeschbacher die grosse Überraschung geglückt, indem er im 5. Gang Matthias Sempach mit einem inneren Haken besiegte. Remo Käser musste einzig mit Thomas Sempach im 4. Gang stellen, daneben setzte er sich jedes Mal durch. Für Käser war es der zweite Saisonsieg nach jenem am Mittelländischen Fest in Oberbalm.
Gapany zum Zweiten
Benjamin Gapany gewann das Freiburger Kantonale in Châtel Saint-Denis und damit sein zweites Kranzfest der Saison. Er bezwang im Schlussgang Lario Kramer, den Überflieger des Tages. Kramer musste einzig im zweiten Gang einen Verlorenen hinnehmen. Gapany wurde der Vorzug für den Schlussgang gegenüber Marc Guisolan gegeben, der seinerseits nur einen Gestellten hatte hinnehmen müssen.