Lance Armstrong plant rechtliche Schritte gegen die US-Anti-Doping-Agentur USADA. Seinem ehemaligen Teamchef Johan Bruyneel droht sogar der Ausschluss von der Tour de France.
Der siebenfache Tour-de-France-Sieger Lance Armstrong geht nach einer Dopinganklage der USADA zum Gegenangriff über. Der Anwalt des 40-jährigen Amerikaners fordert in einem Schreiben an die Anti-Doping-Agentur die klare Benennung der Zeugen, die den früheren Rad-Profi mit ihren Aussagen belastet haben. „Wir können die Rechte von Herrn Armstrong nicht schützen, wenn wir nicht wissen, wer was gesagt hat. Es ist unverschämt, sich bei solch vagen Anschuldigungen auf geheime Zeugen zu stützen“, so Armstrongs Rechtsbeistand. Die USADA verweigert die Veröffentlichung der Zeugen, um diese vor dem Versuch der Einflussnahme zu schützen.
Die USADA hatte Armstrong formal des Blutdopings angeklagt, ihm Handel und die Anweisung zum Dopinggebrauch vorgeworfen und ihn sofort gesperrt. In einem 15-seitigen Schreiben an den Amerikaner und fünf weitere Personen – darunter Johan Bruyneel – machten mehr als zehn nicht genannte Fahrer und Teamangestellte der früheren Armstrong-Teams zu diesem Thema eine Aussage.
Bruyneel, derzeit Chef von RadioShack-Nissan, droht zwei Wochen vor Beginn der Tour de France (30. Juni bis 22. Juli) sogar der Ausschluss. Der 47-Jährige hat sich zur Sache bisher noch nicht geäussert. Ob auch die Tour-Teilnahme des gesamten Rennstalls gefährdet ist, in welchem auch Zeitfahren-Olympiasieger Fabian Cancellara fährt, ist derzeit ungewiss.