Armstrong gibt sich im zweiten Teil von Doping-Beichte emotional

Den Auftakt seiner Doping-Beichte meisterte Lance Armstrong noch mit bemerkenswerter Selbstbeherrschung. Als Talkmasterin Oprah Winfrey jedoch auf die Erlebnisse seiner Familie zu Sprechen kam, überwältigten den gefallenen Radstar die Emotionen.

Bildschirm mit Armstrong im Gespräch mit Oprah (Bild: sda)

Den Auftakt seiner Doping-Beichte meisterte Lance Armstrong noch mit bemerkenswerter Selbstbeherrschung. Als Talkmasterin Oprah Winfrey jedoch auf die Erlebnisse seiner Familie zu Sprechen kam, überwältigten den gefallenen Radstar die Emotionen.

„Ich beobachtete, wie mein Sohn Luke mich verteidigte und sagte: ‚Das stimmt nicht. Was ihr über meinen Vater sagt, ist nicht wahr'“, sagte Armstrong im zweiten Interviewteil. „Das war der Zeitpunkt, als ich wusste, dass ich es ihm (Luke) sagen muss“, erklärte er. Der 13-jährige Luke ist der älteste seiner fünf Kinder.

„Was haben Sie ihm gesagt?“, hakte Winfrey nach. Armstrong antwortete: „Ich habe ihm gesagt: ‚Hör zu, über deinen Vater hat es viele Fragen gegeben. Über meine Karriere. Ob ich gedopt habe oder nicht. Ich habe das immer rabiat und trotzig zurückgewiesen. Das habt ihr Jungs gesehen. Deswegen habt ihr mir vermutlich vertraut'“.

Dann folgte eine lange Pause. „Ich sagte: ‚Verteidigte mich nicht länger. Tu es nicht'“, erklärte ein den Tränen naher Armstrong stockend.

„Ich schäme mich“

Zuvor hatte Armstrong über seinen erzwungenen Rückzug aus der von ihm gegründeten Krebsstiftung Livestrong gesprochen. In dem ganzen Skandal sei der Abschied von seiner Organisation für ihn der demütigendste Moment gewesen, sagte Armstrong.

Livestrong „war wie mein sechstes Kind. Und die Entscheidung zu treffen, sich zurückzuziehen, war eine grosse Sache“, sagte er weiter. „Es war das Beste für die Stiftung, aber es tat weh wie die Hölle.“

Ob er sich entehrt fühle, fragte ihn Talkmasterin Oprah Winfrey. „Natürlich. Ich fühle mich gedemütigt. Ich schäme mich“, antwortete Armstrong. Im ersten Teil des Gesprächs hatte der 41-Jährige nach jahrelangen Dementis gestanden, zu leistungssteigernden Substanzen gegriffen zu haben.

Nächster Artikel