Armstrong muss Bronzemedaille von Sydney zurückgeben

Lance Armstrong muss nach einem IOC-Entscheid seine Bronzemedaille von den Olympischen Spielen 2000 in Sydney zurückgeben. Ihm droht weiteres Ungemach – jedoch kein Gefängnis wegen Meineids.

Lance Armstrong verliert Olympia-Bronze von Sydney (Bild: Si)

Lance Armstrong muss nach einem IOC-Entscheid seine Bronzemedaille von den Olympischen Spielen 2000 in Sydney zurückgeben. Ihm droht weiteres Ungemach – jedoch kein Gefängnis wegen Meineids.

Armstrong hatte vor 13 Jahren im Zeitfahren hinter Jan Ullrich und dem Russen Wjatscheslaw Jekimow den dritten Platz belegt. Im 4. Rang war damals der Spanier Abraham Olano klassiert. Nach einem umfassenden Enthüllungsbericht der amerikanischen Anti-Doping-Agentur USADA war Armstrong im Oktober von der UCI lebenslang gesperrt worden. Dem 41-Jährigen wurden zudem seine sieben Tour-de-France-Siege aberkannt.

Nach Ansicht des amerikanischen Sportrechts-Experten Michael McCann hat Armstrong für ein Doping-Geständnis keine Gefängnisstrafe wegen Meineids zu fürchten. Um eine vereinbarte Prämie in Höhe von 7,5 Millionen Dollar (5,65 Mio. Euro) zu erhalten, hatte Armstrong 2005 in einem Prozess gegen den Versicherungskonzern SCA unter Eid ausgesagt, niemals gedopt zu haben. Das Unternehmen forderte inzwischen Schadensersatz.

„Ich habe zwar gelesen, dass er 2005 in dem Verfahren gegen SCA Promotions unter Eid ausgesagt hatte. Aber das stellt heute keine Gefahr mehr für ihn dar. Weil mehr als fünf Jahre seitdem vergangen sind, ist dies verjährt. Ansonsten sagte er nicht unter Eid aus. Lügen in der Öffentlichkeit oder zu anderen Radprofis haben keine strafrechtlichen Konsequenzen“, sagte McCann.

Ungemach droht Armstrong jedoch von der US-Justiz. Das US-Justizministerium hat sich der Klage des ehemaligen Radprofis Floyd Landis gegen Armstrong und etliche Geschäftspartner angeschlossen. Das Ministerium hatte diesen Schritt geprüft, seitdem Armstrongs früherer Teamkollege Landis 2010 eine offiziell bislang nicht bestätigte Klage eingereicht hatte.

Armstrong, sein damaliger Finanzier Thomas Weisel und Ex-Teamchef Johan Bruyneel werden des Betrugs bezichtigt, da sie Sponsorengelder der US-Postbehörde für Dopingzwecke missbraucht hätten. Im Vertrag mit dem Rennstall US Postal, für den Armstrong von 1998 bis 2004 fuhr war der Verzicht auf leistungssteigernde Mittel festgehalten.

Nächster Artikel