Arsenal versucht das Unmögliche

Vier Tore muss Arsenal gegen Milan aufholen. Im Fussball ist nichts unmöglich. An dieses Motto klammern sich die Engländer nach dem 0:4 in Italien.

Wenger mit Zweckoptimismus (Bild: sda)

Vier Tore muss Arsenal gegen Milan aufholen. Im Fussball ist nichts unmöglich. An dieses Motto klammern sich die Engländer nach dem 0:4 in Italien.

Nach dem Hinspiel in Mailand sass Arsenals Coach Arsène Wenger im Mediensaal und hatte alle Hoffnung aufgegeben: «Es ist unmöglich, diesen Rückstand aufzuholen.» Drei Wochen später glauben sie bei Arsenal wieder an die grosse Aufholjagd. «Wir sind in guter Form, deshalb können wir das Unmögliche schaffen. Wir werden alles versuchen», so Wenger.

Zumindest in der Premier League hat sich Arsenal vom 0:4-Hinspiel-Schock von Mitte Februar gut erholt. Beim 5:2-Heimsieg gegen Tottenham machten die «Gunners» einen 0:2-Rückstand wett, und am letzten Samstag siegten sie auswärts gegen Liverpool 2:1. Vor allem die Wende gegen Tottenham mit fünf Toren in 28 Minuten zeigte Arsenal, dass manchmal viel möglich ist.

Allerdings spricht die Uefa-Statistik klar gegen die Engländer. Erst dreimal ist es einem Team gelungen, einen Viertorerückstand im Rückspiel aufzuholen. Zuletzt schaffte das Real Madrid 1985/86 gegen Borussia Mönchengladbach (4:0 nach 1:5).

Bei Milan sind die Protagonisten bemüht, das Rückspiel konzentriert anzugehen. «Das kann ein schwieriges Spiel werden, wenn wir nicht aufpassen. Wir sind noch nicht durch», warnte Trainer Massimiliano Allegri. Und Superstar Zlatan Ibrahimovic, am Samstag in Palermo mit einem Hattrick erfolgreich, weiss: «Die Engländer geben bis zum Schlusspfiff nie auf.»

Milan hat genug schlechte Erfahrungen gesammelt

Die Mailänder wissen nur zu gut, wie man einen scheinbar sicheren Vorteil aus der Hand gibt. Beispiele dazu finden sie nicht einmal nur in der grauen Vorvergangenheit des modernen Fussballs. Erst acht Jahre ist es her, dass Milan im Champions-League-Viertelfinal in La Coruña 0:4 verlor, nachdem es das Hinspiel 4:1 gewonnen hatte. Ein Jahr später führten die Italiener im Final gegen den FC Liverpool 3:0 – und gaben diesen Vorsprung nach der Pause innerhalb von sechs Minuten preis.

Trotzdem: man muss Ausnahmen in den Statistikblättern bemühen, um bei Arsenal – Milan eine spannende Ausgangslage zu konstruieren. Das ist bei Benfica Lissabon – Zenit St. Petersburg nicht nötig. Der knappe 3:2-Vorsprung der Russen lässt alle Optionen offen. In Form sind jedenfalls beide Teams (noch) nicht. Zenit hat erst vor wenigen Tagen nach über dreimonatiger Winterpause mit der Rückrunde begonnen, während Benfica aus den letzten drei Meisterschaftsspielen nur einen Punkt holte. Am Freitag verloren die «Adler» das Spitzenspiel gegen Meister FC Porto zuhause 2:3.

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