Im Hochhaus-Turm Montparnasse in Paris, den jedes Jahr mehr als eine Million Touristen besuchen, wird laut Experten Asbest über die Lüftungsschächte verbreitet. Bei der Asbestsanierung werden Asbestfasern über die Lüftung über mehrere Etagen weitertransportiert.
Dies schreibt ein Experte in einem Bericht, der von den Behörden im August infolge wiederholt erhöhter Asbestbelastung in Auftrag gegeben worden war. Auch über Kabelschächte etwa für Telefonkabel würden Asbestfasern verbreitet, dann allerdings nur in die Etage über den Bauarbeiten zur Asbestsanierung.
Die seit 2005 andauernde Asbestsanierung des Wolkenkratzers aus den 1970er Jahren hat die Schadstoffwerte im Tour Montparnasse bisher nicht nachhaltig senken können. Im August hatte die Verwaltung eine teils deutliche Überschreitung der Grenzwerte in mindestens 72 Fällen seit November 2009 festgestellt.
Belastungen seien auch in den öffentlich zugänglichen Bereichen des Turms aufgetreten. Dem Expertenbericht zufolge wurden Asbest-Grenzwertüberschreitungen nun auch im August, Oktober und November festgestellt.
Der 210 Meter hohe Turm ist wegen seiner Aussichtsplattform bei Touristen äusserst beliebt. Es arbeiten aber auch 5000 Menschen in Büros und Geschäften in dem Gebäude.
Die Präfektur von Paris hatte mit einer Räumung gedroht, sollten nicht dringende Massnahmen gegen die Asbestbelastung unternommen werden. Die Justiz leitete wegen der Asbestbelastung in dem Turm im November eine Untersuchung ein. Der verbotene Baustoff Asbest gilt als krebserregend.