Ascom sieht sich nach weiterem Übergangsjahr auf Kurs zu Wachstum

Das Telekomtechnologie-Unternehmen Ascom sieht sich nach einem weiteren Übergangsjahr auf Kurs für Wachstum und höhere Margen. 2012 ist der Reingewinn allerdings noch um 9,5 Prozent auf 20,9 Mio. Fr. gefallen

Ascom-Logo (Archiv) (Bild: sda)

Das Telekomtechnologie-Unternehmen Ascom sieht sich nach einem weiteren Übergangsjahr auf Kurs für Wachstum und höhere Margen. 2012 ist der Reingewinn allerdings noch um 9,5 Prozent auf 20,9 Mio. Fr. gefallen

Hauptgrund für die Einbusse ist die Sanierung des Geschäfts mit dem Testen und Optimieren von Mobilfunknetzen (Network Testing), wie Ascom am Mittwoch mitteilte. Vor einmaligen Sondereffekten wäre der Konzerngewinn um gut ein Drittel auf 27,2 Mio. Fr. gestiegen.

Ascom habe die Ertragsqualität verbessert und trotz eines schwierigen Umfelds die Ankündigungen erreicht, sagte Ascom-Chef Fritz Mumenthaler an der Bilanzmedienkonferenz in Zürich. Der Umsatz ist, wie bereits gemeldet, um 2,8 Prozent auf 449,8 Mio. Fr. gestiegen.

Kosten gedrückt

Die jährlichen Fixkosten im Network Testing seien um 20 Mio. Fr. gedrückt worden, sagte Mumenthaler. Die Zahl der Vollzeitstellen der Sparte sank von 571 auf 507. Rund 20 Stellen wurden in Solothurn gestrichen. In der Schweiz zählt das traditionsreiche Unternehmen, von dessen Ursprüngen in Bern nur der rechtliche Holdingsitz übrig geblieben ist, noch knapp 100 Vollzeitstellen.

Im zweiten Halbjahr sei die Trendwende im Network Testing gelungen, hiess es. Der Semesterumsatz stieg im Vergleich zu den ersten sechs Monaten um rund 15 Prozent und die operative Marge (EBITDA-Marge) erreichte vor Restrukturierungsaufwand 14,4 Prozent.

In der grösseren Sparte Wireless Solutions, die auf sichere drahtlose Kommunikation vorab im Gesundheitswesen spezialisiert ist, stieg die EBITDA-Marge 2012 auf 16,2 Prozent. Für das laufende Jahr setzt sich Ascom auf Gruppenstufe eine EBITDA-Marge von 15 bis 16 Prozent zum Ziel, dies bei einem Wachstum von 5 Prozent.

Transaktionen auf Pump

Nach jahrelanger Schrumpfung hat sich Ascom in fünf Einzeltransaktionen auch aus dem Geschäft mit Sicherheitskommunikation zurückgezogen. Mit der Rüstungskommunikation ging der grösste Teil an die bundeseigene RUAG.

Da die Schweizer Armee einen guten Teil der Aufträge jeweils vorfinanzierte, musste Ascom solche vorgeschossenen Mittel beim Verkauf an die RUAG weiterreichen, wie Finanzchef Martin Zwyssig erklärte. Dazu zapfte sie Bankkreditlinien an, ebenso für die beiden Übernahmen: Ascom kaufte die auf Krankenpfleger-Rufsysteme spezialisierte GE Healthcare und den Funknetztester Veelong.

Dadurch drehte die Nettoliquidität von 55,8 Mio. Fr. innert Jahresfrist in eine Nettoverschuldung von 41,3 Mio. Franken. Die Aktionäre erhalten dennoch eine von 25 Rappen im Vorjahr auf 35 Rappen pro Titel erhöhte Dividende.

Grösste Ascom-Aktionärin ist mit einem Anteil von 26,7 Prozent die Zürcher Kantonalbank (ZKB), welche 2007 Anteile vom umstrittenen österreichischen Investor Ronny Pecik übernommen hatte. Während der Kurs damals auf bis zu gut 27 Franken ausgeschlagen hatte, notierte die Aktie am Mittwoch bei 11 Franken.

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