Mehrere südostasiatische Staaten haben bei einem Treffen der ASEAN-Staatengruppe Chinas Politik im Südchinesischen Meer kritisiert.
Der philippinische Aussenminister Albert del Rosario warf am Dienstag laut einem Protokoll des Treffens in Kuala Lumpur der Regierung in Peking «unilaterale und aggressive Aktivitäten» im zwischen China und mehreren Nachbarstaaten umstrittenen Seegebiet vor. Er kritisierte insbesondere den Ausbau von durch China beanspruchte Inseln, wodurch «Frieden, Sicherheit und Stabilität untergraben» würden.
Der chinesische Aussenminister Wang Yi hatte am Montag gesagt, Treffen wie in Kuala Lumpur seien nicht «der geeignete Ort, um spezifische bilaterale Streitfragen» zu diskutieren. Dies würde nur die Spannungen erhöhen.
Peking will den Streit um eine Reihe von Inselgruppen im ressourcenreichen Meeresgebiet, durch das wichtige Schifffahrtsrouten führen, auf bilateraler Ebene klären. Malaysias Aussenminister Anifah Aman sagte jedoch am Dienstag, die Gebietsstreitigkeiten seien bei dem ASEAN-Treffen «ausführlich diskutiert» worden.
China beansprucht den Grossteil des Südchinesischen Meeres für sich, doch erheben neben Taiwan auch die ASEAN-Mitglieder Vietnam, Malaysia, Brunei und die Philippinen Ansprüche. In den vergangenen Monaten schüttete China dort mehrere Inseln auf, um Hafenanlagen und Flugfelder zu bauen und so seine Kontrolle über das Gebiet zu erhöhen.
Am Dienstag traf auch US-Aussenminister John Kerry nach einem kurzen Stopp in Singapur zum ASEAN-Treffen ein. Am Mittwoch will er dort seinen chinesischen Kollegen Wang treffen.