Aserbaidschanische Musiker protestieren gegen Zwangsmassnahmen

Am Rande des Eurovision Song Contest (ESC) in Baku haben junge aserbaidschanische Musiker mit einem Konzert gegen Menschenrechtsverstösse und staatliche Willkür protestiert.

Schrill: Jedward aus Irland sind in Baku dabei (Bild: sda)

Am Rande des Eurovision Song Contest (ESC) in Baku haben junge aserbaidschanische Musiker mit einem Konzert gegen Menschenrechtsverstösse und staatliche Willkür protestiert.

Bei dem Konzert des Bürgerrechtsprojekts „Sing for Democracy“ traten am Sonntagabend mehrere Bands in dem Lokal „Marshalls“ im Stadtzentrum auf. Ungeachtet des ESC gebe es weiter Festnahmen von Regierungskritikern, sagte die prominente Bürgerrechtlerin Lejla Junus am Rande des Konzerts.

„Ich habe bisher gedacht, dass der Druck sich nach dem ESC verschärft, aber unsere Machthaber verhalten sich so feindlich gegen die Gesellschaft, dass die Repressionen nun ständig laufen“, sagte die Leiterin des Institute for Peace and Democracy. So seien etwa zwei Organisatoren von „Sing for Democracy“ von der Universität ausgeschlossen worden.

„Der ESC ist für die Mehrheit der Bürger in Aserbaidschan kein Glück“, sagte Junus. Sie warf dem autoritären Präsidenten Ilcham Alijew Methoden eines „mafiösen Clans“ vor. Senioren seien die Renten gekürzt worden mit der Begründung, es werde mehr Geld für den Eurovision gebraucht, sagte Junus.

Dutzende Menschen seien unter Polizeigewalt zwangsenteignet worden, um Platz für Neubauten für den ESC zu schaffen. Und Schuldirektoren würden als Staatsbedienstete gezwungen, Tickets für die ESC-Show in der neuen Crystal Hall zu kaufen, um den Absatz anzukurbeln.

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