Nach 2011 hat die Jungfraubahn-Gruppe im vergangenen Geschäftsjahr erneut einen Rekordgewinn eingefahren: Unter dem Strich verdiente das Unternehmen 26 Mio. Franken. Das sind 2,2 Prozent mehr als im Vorjahr.
Der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg gar um 10 Prozent auf 34,1 Mio. Franken, wie die Jungfraubahn-Gruppe am Mittwoch mitteilte.
Der Betriebsertrag von 157,9 Mio. Franken ist der höchste je erreichte Umsatz der Gruppe. Er stieg im Vergleich zum bereits sehr guten Geschäftsjahr 2011 nochmals um 6,8 Prozent.
Grund hierfür waren die hohen Passagierzahlen aufs Jungfraujoch. Mit 833’000 erreichten diese zum 100-jährigen Bestehen der Bahn ebenfalls einen neuen Spitzenwert.
Zwei Drittel der Passagiere kamen aus Asien. «Globalisierungheisst heute, am Wirtschaftswachstum in Asien zu partizipieren», sagte der Geschäftsleitungsvorsitzende Urs Kessler vor den Medien. Die Vision von einer Million Jungfraujoch-Besuchern innert eines Jahres rücke immer näher.
Grosses Potenzial sieht Kessler nicht zuletzt auf dem Heimmarkt. Denn eine Marktforschung ergab, dass 56 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer noch nie auf dem Joch waren.
Schwieriges Wintersportgeschäft
Rückläufig waren letztes Jahr die beiden anderen Geschäftsfelder Wintersport und Erlebnisberge. Das Wintersportgeschäft mit den Wintersportanlagen der Gebiete Kleine Scheidegg-Männlichen, Grindelwald-First und Mürren-Schilthorn habe unter dem starken Franken gelitten, hiess es an der Medienorientierung. Zudem hätten viele Schweizer ihre Ferien im Ausland verbracht.
Insbesondere die Firstbahn blicke auf ein unbefriedigendes Geschäftsjahr zurück, stellte Kessler fest. Die schleichende negative Entwicklung verlange nach «Sofortmassnahmen». Nebst der Neupositionierung als das sonnigste Skigebiet prüfe man «diverse Konzepte», sagte Kessler. Nähere Angaben machte er dazu nicht.
Ärger mit den Wetterfröschen
Der Wintersport erwischte auch einen durchzogenen Start ins Geschäftsjahr 2013 – «trotz ausgezeichneter Schneeverhältnisse», wie Kessler betonte. «Wir litten an einigen Wochenenden unter massiven Fehlprognosen der Wetterfrösche.»
Viele Leute legten sich heutzutage schon am Montag oder Dienstag fest, ob sie an Wochenenden Ski fahren wollten. Gebe es eine ungünstige 5-Tages-Prognose, lasse man es sein, auch wenn das Wetter am Wochenende dann einwandfrei sei.
Als Beispiel nannte Kessler das Lauberhorn-Wochenende. «Aufgrund der Prognosen hätte man befürchten können, das Rennen könne gar nicht durchgeführt werden – und dann herrschten beste äussere Bedingungen.»
Die Jungfraubahnen wollen das Problem nun mit den Meteorologen anschauen. Ein Treffen mit Thomas Bucheli von SRF Meteo stehe bereits fest, gab Kessler bekannt.