Eine regelrechte Kursrally in China hat am Dienstag den asiatischen Aktienmärkten deutlich Auftrieb verliehen. Grund für die gute Stimmung in Shanghai und Hongkong waren chinesische Medienberichte, wonach die Regierung das Wachstum der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt nicht unter sieben Prozent sinken lassen wird.
Anleger nahmen dies angesichts der bereits deutlich sichtbaren Abkühlung der chinesischen Konjunktur mit Erleichterung auf. Zudem war in den Berichten davon die Rede, dass Überkapazitäten etwa bei Stahl oder anderen Baumaterialien durch staatliche Programme im Eisenbahnsektor aufgefangen werden sollen.
Der Hongkonger Hang-Seng-Index kletterte um gut zwei Prozent, der CSI300 der führenden Werte in Shanghai sogar um 2,6 Prozent. Der breit gefasste MSCI-Index für asiatische Aktien ausserhalb Japans legte um 1,3 Prozent zu und markierte damit den höchsten Stand seit Anfang Juni.
Auch die Börse in Tokio profitierte von den chinesischen Berichten und konnte seine anfänglichen Verluste mehr als wettmachen. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss 0,8 Prozent fester bei 14’778 Punkten. Händler sagten, so lange die Märkte einen stabilen Eindruck machten, die Wall Street gut aussehe und China nicht von der Klippe falle, werde es Gründe geben, in Japan Aktien zu kaufen.
Positiv wirkte sich zudem weiter der Sieg der Regierungskoalition bei der Oberhauswahl in Japan vom vergangenen Sonntag aus. Anleger hoffen, dass Regierungschef Shinzo Abe seine angestrebten Reformen wie angekündigt nun problemlos umsetzen kann.
Der Monatsbericht der Regierung für Juli zeichnete zudem ein positives Bild vom Zustand der japanischen Wirtschaft. Die Deflation lasse allmählich nach und die Wirtschaft gewinne an Schwung, hiess es darin.