Zum zweiten Mal innerhalb eines Monats sind in der freiburgischen Gemeinde Marly Asiatische Laubholzbockkäfer gefunden worden. Der eingeschleppte Käfer zerstört Laubbäume und gilt als besonders gefährlicher Schädling. Nun werden zusätzliche Kontrollen durchgeführt und befallene Bäume gefällt.
Die Käfer wurden in einem Quartier entdeckt, das mehr als einen Kilometer südlich des ersten infizierten Standorts liegt. Es gebe also keinen direkten Zusammenhang zwischen den beiden Befällen, sagte André Chassot vom kantonalen Pflanzenschutzdienst vor den Medien.
Am ersten Standort hatten Experten mit Hilfe von Suchhunden über 160 ausgeschlüpfte Käfer auf einem Kastanienbaum und einem Ahorn entdeckt. 22 infizierte Bäume wurden sofort gefällt, 100 weitere Bäume in der Umgebung wurden präventiv abgeholzt.
Der Kanton habe zudem die Bundesbehörden informiert. Der Asiatische Laubholzkäfer wurde im Jahr 2011 erstmals in der Schweiz in der Gemeinde Brünisried FR nachgewiesen. Gefährdet vom Käfer sind vor allem Laubbäume, insbesondere alle Ahornarten aber auch Birken, Pappeln, Platanen, Rosskastanien und Weiden. Eingeschleppt wird er häufig mit Holz aus Asien, oft mit Verpackungsholz.
Erfolgreicher Kampf in Winterthur
Die Stadt Winterthur hatte vor zwei Wochen im Kampf gegen den Asiatischen Laubholzbockkäfer einen Erfolg verkünden können: Bei den Frühjahrskontrollen in der so genannten Fokuszone rund um die Fundstelle in Oberwinterthur wurden weder lebende Käfer noch dessen Larven gefunden.
Dies bedeutet laut den Behörden aber nicht, dass die Anstrengungen nachlassen dürfen. Die Kontrollen müssen bis Ende 2017 fortgesetzt werden, die nächste Kontrolle folgt im Herbst.
Einerseits besteht nach wie vor die Gefahr, dass noch nicht entdeckte Larven als Käfer ausfliegen, andererseits kann auch nicht vollständig ausgeschlossen werden, dass noch andere Populationen in Winterthur leben.
In Winterthur war der erste Laubholzbockkäfer im Juli 2012 auf einer Baustelle in Oberwinterthur entdeckt worden. Bis Ende 2013 hat die Stadt Winterthur rund 8000 Arbeitsstunden in die Kontrollen investiert. Eingesetzt wurden auch spezielle Spürhunde. Die Überwachung kostet jährlich knapp eine Million Franken.