Assad: London will „Terroristen“ in Syrien mit Waffen versorgen

Der syrische Staatschef Baschar al-Assad hat Grossbritannien vorgeworfen, „Terroristen“ in seinem Land mit Waffen versorgen zu wollen. Assad machte die Äusserungen in einem seltenen Interview mit der britischen Presse.

Präsident Assad im Interview mit der "Sunday Times" (Bild: sda)

Der syrische Staatschef Baschar al-Assad hat Grossbritannien vorgeworfen, „Terroristen“ in seinem Land mit Waffen versorgen zu wollen. Assad machte die Äusserungen in einem seltenen Interview mit der britischen Presse.

Die Regierung in London könne nicht glaubhaft für eine Verringerung der Gewalt eintreten, „während sie Terroristen militärisch unterstützen will“, sagte Assad der „Sunday Times“ weiter.

Grossbritannien habe in den vergangenen Jahrzehnten oder auch Jahrhunderten bei verschiedenen Themen eine höchst destruktive Rolle gespielt. Die derzeitige Regierung in London stehe mit „ihrer einfältigen und unreifen Rhetorik“ in dieser Tradition.

Die EU-Staaten haben ein Waffenembargo gegen Syrien verhängt. Besonders Grossbritannien drang darauf, die Bestimmungen abzuändern, um eine stärkere Unterstützung der gegen Assad kämpfenden Aufständischen zu ermöglichen. Eine Lockerung des Waffenembargos stiess unter den anderen EU-Staaten jedoch auf Widerstand.

Der Aufstand gegen Assad begann vor zwei Jahren; seither wurden in dem Konflikt nach Angaben der UNO rund 70’000 Menschen getötet. Die Regierung in Damaskus bezeichnet die Aufständischen als „Terroristen“.

UNO bietet Vermittlung an

Die Vereinten Nationen boten am Samstag ihre Vermittlung bei möglichen Verhandlungen zwischen den Aufständischen und der Regierung an. Die UNO würde einen Dialog zwischen einer repräsentativen Delegation der Opposition und einer glaubwürdigen Delegation der Regierung begrüssen, erklärten UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon und der internationale Syrien-Sondergesandte Lakhdar Brahimi.

Die Vereinten Nationen stünden bereit, einen solchen Dialog zu unterstützen, hiess es in der gemeinsamen Erklärung. Bei ihrem Treffen in der Nähe von Lausanne hätten Ban und Brahimi die jüngsten Äusserungen von Regierung und Opposition diskutiert, in denen diese ihre Bereitschaft zu Gesprächen signalisiert hatten.

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