Syriens Präsident Baschar al-Assad hat Erleichterungen für die Arbeit von Helfern des Internationalen Roten Kreuzes (IKRK) und des Roten Halbmonds zur Versorgung Tausender von Notleidenden in Aussicht gestellt.
Dies erklärte IKRK-Präsident Peter Maurer am Freitag in Genf. Assad habe zugestimmt, dass es nötig sei, die humanitäre Hilfe in Syrien dringend zu verstärken. Maurer war zuvor bei einem dreitägigen Arbeitsbesuch in Syrien auch von Assad empfangen worden.
Der syrische Präsident habe zugestimmt, die Lieferung von Hilfsgütern zu erleichtern, teilte Maurer mit. Er wolle zudem den Wunsch des IKRK nach Zugang zu Zehntausenden Menschen prüfen, die in den vergangenen Monaten von den Sicherheitskräften eingesperrt wurden.
Maurer sagte, bei Besuchen in ländlichen Regionen rings um Damaskus hätten ihn das Leid vieler Menschen und das Ausmass der Zerstörungen geschockt. „Wegen fehlender medizinischer Hilfe sterben täglich Männer, Frauen und Kinder, die eigentlich gerettet werden könnten.“
Es müsse sich nun zeigen, ob die syrische Regierung diese „positiven Verpflichtungen“ auch tatsächlich umsetzt. „Jeder Tag, der verstreicht, bringt mehr Opfer und menschliches Leid. Ich werde persönlich genau darauf achten, wie die Ergebnisse unserer Gespräch vor Ort umgesetzt werden“, betonte Maurer.
Das IKRK hatte zuvor geklagt, dass Helfer in vielen Teilen des Landes wegen der immer schwereren Kämpfe nicht mehr oder nur noch sehr eingeschränkt arbeiten können.
UNO verdoppelt Hilfen für Vertriebene in Syrien
Angesichts der zunehmenden Zahl syrischer Flüchtlinge stockt das UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) seine Hilfen für die innerhalb Syriens vertriebenen Menschen auf. Die Hilfen würden auf 41,7 Millionen Dollar mehr als verdoppelt, teilte die Organisation am Freitag in Genf mit.
Die finanzielle Hilfe für die innerhalb Syriens Vertriebenen ist unabhängig von den Hilfsgeldern für die Menschen, die aus dem Land in benachbarte Staaten geflüchtet sind. Insgesamt sind nach UNO-Angaben bereits mehr als 246’000 Syrer in die Nachbarländer geflüchtet.
„Die Zahlen sind enorm“, sagte ein UNHCR-Sprecher. In Jordanien befinden sich demnach mehr als 81’000 syrische Flüchtlinge, im Libanon knapp 65’000, in der Türkei mehr als 78’000 und im Irak rund 22’000. Zugleich sind aber auch die in Syrien selbst Vertriebenen dringend auf Hilfe angewiesen.
Seit Beginn des Aufstands gegen Syriens Präsidenten Baschar al-Assad im März vergangenen Jahres wurden in dem Land nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte bereits mehr als 26’000 Menschen getötet.