Ihr Engagement für Julian Assange kommt weitere Unterstützer des Wikileaks-Gründers teuer zu stehen: Nach der Flucht des 41-Jährigen in die Botschaft von Ecuador in London sind weitere Teile der Kaution fällig, für die er unter Auflagen auf freien Fuss gekommen war.
Insgesamt müssen die neun betroffenen Bürgen bis Anfang November 93’500 Pfund (rund 140’000 Franken) zahlen, entschied ein Gericht in London am Montag. 200’000 Pfund an Kaution, die ein weiterer Kreis teils prominenter Assange-Sympathisanten hinterlegt hatte, sind bereits an die Staatskasse gegangen.
Die neun jetzt Betroffenen hatten Garantien von insgesamt 140’000 Pfund gegeben. Jeder muss nun einen Teil seiner Summe zurückzahlen, die Einzelbeträge liegen zwischen 3500 und 15’000 Pfund.
Der Richter drückte seine Bewunderung für die Geldgeber aus. Sie hätten ihre Prinzipien und ihre Überzeugungen über ihr Eigeninteresse gestellt. Unter ihnen ist auch der Journalist Vaughn Smith, der Assange während des Prozesses für mehr als ein Jahr in seinem Anwesen hatte wohnen lassen.
Die Summe wird fällig, weil Assange mit seiner Flucht Mitte Juni gegen Bewährungsauflagen verstiess. Dem 41-Jährigen war auferlegt worden, sich täglich auf einer Polizeistation zu melden.
Er flüchtete jedoch in die Botschaft, um einer Auslieferung nach Schweden zu entgehen, wo er wegen Vergewaltigungsvorwürfen verhört werden soll. Die Assange-Anhänger argumentierten, sie sollten für Assanges Asylantrag nicht bestraft werden.