Seit zwei Jahren hält sich Julian Assange in der ecuadorianischen Botschaft in London auf. Am Montag gab er bekannt, dass er diese Zuflucht «bald» verlassen möchte. Wohin Assange gehen wird, ist noch unklar.
Der Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks, Julian Assange, will nicht mehr lange in der ecuadorianischen Botschaft in London bleiben. Einen konkreten Zeitpunkt oder genaue Pläne nannte der Australier nicht. Er stellte aber klar, dass er die Botschaft nicht aus den in Medienberichten genannten Gründen verlasse. Der britische Nachrichtensender «Sky News» und andere Medien der Murdoch-Gruppe hatten am Sonntag berichtet, der Wikileaks-Gründer leide an schweren Gesundheitsproblemen.
Assange hält sich seit zwei Jahren in der ecuadorianischen Botschaft in London auf. Er hatte sich dorthin geflüchtet, um einer Auslieferung an Schweden zu entgehen. Dort wollen Behörden ihn zu Vorwürfen sexueller Vergehen befragen.
Assange befürchtet Auslieferung an die USA
Assange bezeichnet die Vorwürfe als politisch motiviert und fürchtet nach eigenen Angaben, von Schweden an die USA ausgeliefert zu werden, wo ihm ein Prozess wegen Geheimnisverrats drohen könnte. Wikileaks hatte unter anderem Ende 2010 Tausende Geheimdepeschen der USA veröffentlicht.
Ecuadors Aussenminister Ricardo Patiño rief dazu auf, eine politische Lösung zu finden. «Diese Situation muss ein Ende haben», sagte er in der gemeinsamen Pressekonferenz. Gleichzeitig versicherte er, Assange geniesse weiterhin den Schutz des lateinamerikanischen Landes.
Das Nachrichtenportal «In The Now» spielt verschiedene Szenarien durch, die Assange beim Verlassen der Botschaft in London erwarten könnten: