Assura provoziert mit Vorschlag zu Organspende

In einer Internetumfrage der Krankenkasse Assura haben sich über 95 Prozent der Versicherten positiv zur Organspende geäussert. Nun will Assura die Diskussion über einen Regimewechsel anstossen: Nur wer sich explizit gegen eine Organspende ausspricht, soll nicht spenden müssen.

Geht es nach der Assura, soll die Spenderkarte bald überflüssig sein (Archiv) (Bild: sda)

In einer Internetumfrage der Krankenkasse Assura haben sich über 95 Prozent der Versicherten positiv zur Organspende geäussert. Nun will Assura die Diskussion über einen Regimewechsel anstossen: Nur wer sich explizit gegen eine Organspende ausspricht, soll nicht spenden müssen.

„Unser Ziel ist es, mit der Umfrage zu provozieren“, sagte Assura-Präsident Jean-Paul Diserens am Mittwoch an einer Medienorientierung.

Der Krankenkasse zufolge sind 96,8 Prozent der Befragten bereit, sich als Organspender registrieren zu lassen. Befragt wurden rund 200’000 Kunden, welche die Online-Dienste des Versicherer nutzen. Etwa 5000 Versicherte nahmen an der Umfrage teil.

Grund für die Umfrage: Im Vergleich mit anderen Ländern spenden in der Schweiz relativ wenige Menschen ihre Organe. Assura ortet das Problem auch in der aktuellen Praxis. Denn heute dürfen Organe nur entnommen werden, wenn die betroffene Person zu Lebzeiten zugestimmt hat, oder wenn die Angehörigen es erlauben.

Assura setzt sich deshalb für die sogenannte Widerspruchsregelung ein. Wer sich während Lebzeiten nicht explizit gegen eine Organspende ausspricht, stellt seine Organe zur Verfügung. Jean-Paul Diserens hofft nun, dass sich auf politischer Ebene etwas bewegt. Sei dies nicht der Fall, dann werde man eine eidgenössische Volksinitiative lancieren, sagte der Assura-Chef.

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