Der Güterverkehr auf der Strasse werde stiefmütterlich behandelt, moniert der Schweizerische Nutzfahrzeugverband ASTAG. Deshalb fordert die Organisation um Präsident und SVP-Nationalrat Adrian Amstutz einen Masterplan für Güterverkehr und Logistik.
Der ASTAG geht die aktuelle Verkehrspolitik zu einseitig in eine Richtung: «Bundesrat und Politik haben einseitig auf die Schiene gesetzt», sagte Amstutz am Montag vor den Medien. Deshalb hat der Verband nun Massnahmen präsentiert, die verstärkt den Güterverkehr und die Logistik ins Auge fassen.
Die Kernforderungen der ASTAG beinhalten zum einen einen alten Zopf: den Ausbau der Strasseninfrastruktur. Zu lange seien Engpassbeseitigung nicht an die Hand genommen worden, findet Amstutz.
Massiven Handlungsbedarf macht der ASTAG-Präsident vor allem auf den Hauptachsen und in den Agglomerationen aus, vorab in der Romandie. Der Verkehrswachstum auf den Autobahnen schlage sich direkt in stetig zunehmenden Staus nieder. Konkreten Handlungsbedarf sieht der Verband etwa in den Projekten Umfahrung Morges oder Nyon-Bardonnex an.
Zu einseitig auf die Schiene gesetzt
Wenig überraschend möchte die ASTAG auch die Vormachtstellung von SBB Cargo angreifen. Eisenbahnnetz und Betrieb müssten klar getrennt werden. Die ASTAG geht noch weiter: «Es braucht eine strukturelle Neuorganisation der Bahnlandschaft», sagte Amstutz.
Ebenfalls im Fokus des Verbandes stehen die Terminals, die Umschlagorte also, bei denen Güter von der Schiene auf die Strasse oder umgekehrt verladen werden. Auch hier macht die ASTAG mangelnde Kapazitäten aus und äussert den Vorwurf, wegen dem «Monopol von SBB Cargo» würden andere Unternehmen diskriminiert.
Für Amstutz und den Verband ist klar: Die aktuellen Vorlagen und Projekte des Bundes zielen «an den effektiven Bedürfnissen der Wirtschaft» vorbei. Zu einseitig werde seit Jahren auf eine Strukturerhaltung zugunsten der Schiene fokussiert.