ASTRA-Direktor will selbstfahrende Autos fördern

Der Direktor des Bundesamtes für Strassen (ASTRA), Jürg Röthlisberger, will selbstfahrende Autos fördern. Fahrdienste wie Uber bezeichnete er in einem Interview mit der «Zentralschweiz am Sonntag» als Chance. Es müssten aber für alle gleich lange Spiesse gelten.

ASTRA-Direktor Jürg Röthlisberger steht selbstfahrenden Autos und dem Fahrdienst Uber positiv gegenüber. (Archiv) (Bild: sda)

Der Direktor des Bundesamtes für Strassen (ASTRA), Jürg Röthlisberger, will selbstfahrende Autos fördern. Fahrdienste wie Uber bezeichnete er in einem Interview mit der «Zentralschweiz am Sonntag» als Chance. Es müssten aber für alle gleich lange Spiesse gelten.

«Das Potenzial der intelligenten Mobilität ist enorm», sagte Röthlisberger. Intelligente Autos würden sicherer fahren und mit ihnen liessen sich die Abstände zwischen den Fahrzeugen verkleinern. Das verbessere die Sicherheit und vergrössere die Kapazität des Strassennetzes.

«Um dieses Potenzial erschliessen zu können, sind wir sehr interessiert daran, dem autonomen Fahren zum Durchbruch zu verhelfen», sagte der ASTRA-Direktor weiter. Dazu seien auch Anpassungen des Strassenverkehrsrechts notwendig. Laut Röthlisberger dürfte es aber noch Jahrzehnte in Anspruch nehmen, bis selbstfahrende Autos das Schweizer Strassenbild dominieren.

Unbedingt nötig sei aber auch mehr Verkehrsfläche. Wenn Parlament und Stimmvolk den Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds (NAF) definitiv verabschiedet hätten, so würden die dafür nötigen finanziellen Mittel vorhanden sein. Mehr Verkehrsfläche alleine löse das Problem aber nicht. Die Kapazität müsse mit intelligenter Mobilität erhöht werden.

Es brauche aber auch weitere Massnahmen beim Verkehrsmanagement: etwa Tropfenzähler auf den Autobahnzufahrten, welche den Zufluss begrenzten, die dynamische Anpassung der Höchstgeschwindigkeit oder auch Mobility Pricing. Autofahrer müssten lernen, ihr Verhalten anzupassen, gemeinsam mit einem Auto oder nicht gerade in den Spitzenzeiten zur Arbeit zu fahren. Das sei auch ein Aufruf an die Unternehmen, noch flexiblere Arbeitszeiten und Heimarbeit anzubieten.

«Riesenpotenzial» von Uber

Auch mit Fahrdiensten wie Uber seien Gesetzesänderungen notwendig. Die Arbeits- und Ruhezeitverordnung müsse angegangen werden. Mit Uber sei dies sehr akut geworden. Die Taxifahrer würden heute unter sehr vielen Auflagen wie Ruhezeitvorschriften oder Transportpflicht leiden. «All das hat Uber nicht. Wir wollen gleich lange Spiesse für alle schaffen», sagte Röthlisberger.

Dienste wie Uber sollen aber ermöglicht werden. «Sie haben ein Riesenpotenzial und dienten auch als Eisbrecher für die doch relativ träge Taxibranche», sagte der ASTRA-Direktor weiter. Zu Recht kritisierten die Taxifahrer aber, dass Uber sich rechtlich in einem Graubereich bewege.

Nächster Artikel