Asylanträge in Deutschland um über 40 Prozent gestiegen

Die Zahl der Asylbewerber in Deutschland ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Rund 65’000 Menschen stellten einen Asylantrag – 41 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Innenministerium am Dienstag in Berlin mitteilte.

Fassade eines Asylbewerberheims im westdeutschen Coburg (Archivbild) (Bild: sda)

Die Zahl der Asylbewerber in Deutschland ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Rund 65’000 Menschen stellten einen Asylantrag – 41 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Innenministerium am Dienstag in Berlin mitteilte.

Etwa ein Drittel der Asylsuchenden kam aus einem Nachfolgestaat des ehemaligen Jugoslawien. Einen besonderen Zulauf registrierten die Behörden aus den Balkan-Staaten Serbien, Mazedonien und Bosnien-Herzegowina. So stieg die Zahl der Antragsteller aus Serbien um gut 85 Prozent.

Die Zahl der Bewerber aus Mazedonien nahm um mehr als 300 Prozent zu, die der Antragsteller aus Bosnien-Herzegowina um gut 530 Prozent. Die Anerkennungsquote bei Bewerbern aus Serbien, Mazedonien und Bosnien-Herzegowina lag dem Ministerium zufolge 2012 bei null Prozent.

Weitere wichtige Herkunftsländer waren Afghanistan, Syrien und der Irak. Insgesamt erhielten 8764 Asylsuchende die Rechtsstellung eines Flüchtlings nach der Genfer Konvention – das waren 14,2 Prozent aller Asylbewerber.

Hinzu kamen im vergangenen Jahr 13’112 Folgeanträge auf Asyl, so dass 2012 insgesamt 77’651 Asylanträge gezählt wurden, 24’304 mehr als 2011. Trotz des starken Zuwachses liegt die Zahl 2012 immer noch deutlich unter den Spitzenwerten der 1990er Jahre, als pro Jahr über 100’000 Asylbewerber nach Deutschland kamen.

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