Aus Protest gegen die Einwanderungspolitik Australiens haben sich sieben Asylbewerber ihre Münder zugenäht. Die aus dem Iran stammenden Männer beteiligen sich auf diese Weise an einem Hungerstreik hunderter weiterer Einwanderer auf der abgelegenen Weihnachtsinsel.
Das teilte die Menschenrechtsorganisation Refugee Action Coalition am Sonntag mit. Insgesamt verweigern auf der im Indischen Ozean vor Indonesien gelegenen australischen Insel etwa 400 Menschen die Nahrungsaufnahme.
Gemäss der umstrittenen australischen Asylpolitik werden Flüchtlinge in Lagern auf weit abgelegenen Inseln untergebracht, darunter auch der Inselstaat Nauru und die Insel Manus in Papua-Neuguinea. Selbst wenn ihren Asylanträgen stattgegeben wird, dürfen sie nicht nach Australien kommen. Die Zustände in den Aufnahmelagern werden von Flüchtlingshilfswerken scharf kritisiert.
Mitte Februar gab es auf Manus nach wochenlangen Protesten der Flüchtlinge gewaltsame Zusammenstösse mit Wachleuten. Dabei wurde ein Iraner getötet.
Sein Tod sei auch der Grund für den Hungerstreik auf der Weihnachtsinsel, der inzwischen seit vier Tagen andauere, sagte Ian Rintoul von der Refugee Action Coalition. «Der Ärger und die Frustration steigen», warnte er am Sonntag.