Drei Asylbewerber aus Nordafrika sind von der Staatsanwaltschaft des Kantons St. Gallen zu mehrmonatigen Freiheitsstrafen verurteilt worden. Wenige Tage nach ihrer Einreise in die Schweiz gingen die vier Männer Ende Oktober im Rheintal auf eine Diebes- und Raubtour.
Drei Marokkaner und ein Palästinenser verliessen das Empfangs- und Verfahrenszentrum (EVZ) des Bundes in Altstätten und fuhren mit dem Zug nach Heerbrugg, wie es im Communiqué der Polizei vom Dienstag heisst. Dort soll ein 16-jähriger Marokkaner einen Ladendiebstahl verübt haben. Mangels Beweisen liess in die Polizei aber laufen.
Der Teenager begab sich zurück zum Bahnhof und traf wieder auf seine Begleiter. Zusammen mit einem 28-jährigen Asylbewerber aus Palästina brach der jugendliche Marokkaner dann in Heerbrugg einen Personenwagen und später in Au einen Verpflegungsautomaten auf.
In Au versuchten die Männer einen Lastwagenanhänger aufzubrechen, um sich darin zu verstecken. Ein 60-jähriger Mann beobachtete das Geschehen. Die Asylbewerber wurden auf den Schweizer aufmerksam – und raubten ihn zu dritt aus. Anschliessend flüchteten die vier Männer Richtung Autobahn. Beim Binnenkanal wurden sie festgenommen.
Drei Männer gestanden ihre Taten. Zwei Erwachsene wurden zu einer unbedingten Freiheitsstrafe von sechs Monaten verurteilt. Der minderjährige Marokkaner kam mit einer bedingten Strafe von drei Monaten davon. Gegen einen 20-jährigen Marokkaner wurde das Verfahren eingestellt; er hatte sich nicht an den Taten beteiligt.