In der Flüchtlingskrise wachsen die Spannungen zwischen Griechenland und Österreich. Einen Tag nach der Wiener Westbalkankonferenz beorderte Athen seine Botschafterin in Österreich zu Konsultationen nach Griechenland zurück. Wien reagierte kühl auf den Schritt.
Es solle darüber beraten werden, «wie verhindert werden kann, dass die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Staaten und Völkern gestört werden», hiess es am Donnerstag in einer Erklärung des griechischen Aussenministeriums.
Griechenland hatte bereits vor zwei Tagen mit einer diplomatischen Note gegen die von Wien am Mittwoch organisierte Westbalkankonferenz protestiert. Athen hatte betont, dass die Konferenz zum Thema Migrationskrise «einseitig und absolut kein freundschaftlicher Akt» sei. Griechenland betrachtet Österreich auch als Drahtzieher der Grenzschliessung seitens seines nördlichen Nachbarn Mazedonien.
«Österreich kann die Anspannung in Griechenland nachvollziehen, nachdem der Druck auf Griechenland steigt, an einer Eindämmung des Flüchtlingsstroms mitzuwirken», teilte das österreichische Aussenministerium mit.
Man hoffe in der Flüchtlingskrise nun auf ein Umdenken der Griechen. «Wir sehen in diesem Fall eine Chance, dass die Botschafterin die griechischen Verantwortlichen über die Situation und Herausforderungen für die Zielländer der Flüchtlingsroute wie Österreich informiert.»