Im Streit über weitere Milliardenkredite für das hoch verschuldete Griechenland haben die Gläubiger des Landes Athener Regierungskreisen zufolge Fortschritte erzielt.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) habe eingewilligt, den griechischen Schuldenstand bei 124 Prozent der Wirtschaftsleistung als tragfähig zu erachten, sagte ein hochrangiger Regierungsvertreter am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. Um dieses Ziel erreichen, gebe es bis zum Jahr 2020 noch eine Finanzlücke von zehn Milliarden Euro.
Wie aus den Kreisen weiter verlautete, konnte sich die Euro-Gruppe bereits auf Massnahmen verständigen, wie die Schuldenquote bis 2020 auf 130 Prozent gesenkt werden kann. Die Lücke von fünf bis sechs Punkten zu den angepeilten 124 Prozent beläuft sich demnach auf die genannten zehn Milliarden Euro.
Die Frage, wann die griechischen Schulden als tragfähig eingeschätzt werden, ist einer der wichtigsten Streitpunkte zwischen den Europäern und dem IWF. Experten des Fonds haben einen Schuldenerlass auch durch öffentliche Gläubiger angeregt, was vor allem Deutschland ablehnt.
Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble verweist auf rechtliche Probleme. Zudem würde der sogenannte Schuldenschnitt auch den Steuerzahler belasten.