Kenianische Leichtathleten besetzen angesichts schwelender Korruptionsvorwürfe gegen Spitzenfunktionäre und der Doping-Problematik im eigenen Land die Verbandszentrale in Nairobi.
Mitglieder einer Athletenvereinigung mit dem Olympia-Dritten Wilson Kipsang an der Spitze, verlangten am Montag in der kenianischen Hauptstadt unter anderem den Rücktritt von Verbandspräsident Isaiah Kiplagat. Rund 50 Sportler beteiligten sich an der Aktion.
Die Athleten forderten Reformen bei der Anti-Doping-Politik. «Kiplagat und sein Vorstand haben das Doping-Problem verursacht. Wir wollen einen sauberen Sport», sagte ein Sprecher. Zuletzt hatte der Chef der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA, Sir Craig Reedie, mit Blick auf das schlechte Anti-Doping-System in dem ostafrikanischen Land erklärt: «Wir sind uns bewusst, dass es in Kenia ein Problem gibt.»
Der Protest fand jedoch nicht bei allen kenianischen Athleten Anklang. Langstreckenläufer Eliud Kipchoge kritisierte die Aktion als «total beschämend». Sein Kollege Augustine Choge schrieb auf Facebook: «Es ist bedauerlich, dass ein paar Individuen so tun, als ob sie das Recht beanspruchen, für alle (zu sprechen).»