Auch am Mittwoch ist der 2. Spieltag in der Champions League von deutsch-spanischen Duellen geprägt: Atletico Madrid empfängt Bayern München, Borussia Mönchengladbach den FC Barcelona.
An spanische Top-Klubs hat Bayern München keine guten Erinnerungen. Zwischen 2014 und 2016 scheiterte der deutsche Rekordmeister in den Halbfinals der Reihe nach an Real Madrid, dem FC Barcelona und zuletzt im Mai an Atletico Madrid. Von einer Revanche redet bei Bayern vor dem Duell bei Atletico Madrid dennoch keiner. Die Bedeutung eines Gruppenspiels ist nicht mit einem Halbfinal vergleichbar. Es wird erwartet, dass in einer Gruppe mit dem PSV Eindhoven und Rostow am Ende beide in die K.o.-Phase vorstossen, egal wie das Spiel am Mittwoch ausgeht.
Die Bayern streben aber schon den Gruppensieg an. Das würde zumindest das Los für die Achtelfinals erleichtern. Gegen Atletico setzen die Deutschen auch auf die Bilanz von Trainer Carlo Ancelotti. Von fünf Champions-League-Duellen gegen den Arbeiterklub aus Madrid verlor der Italiener als Coach von Chelsea und Real Madrid keines.
Weil sich Mats Hummels von einem Schlag auf das Knie aus dem Bundesligaspiel vom letzten Samstag rasch erholt hat, kann Ancelotti erstmals das Stammduo der Innenverteidigung des deutschen Nationalteams Jérôme Boateng und Hummels aufbieten.
Im baufälligen Estadio Vicente Calderon können die beiden zeigen, dass sie Atleticos Topskorer Antoine Griezmann im Verbund in den Griff bekommen. Gegen das Bayern-Duo Boateng/Javi Martinez schoss der Franzose im Champions-League-Halbfinal im Mai ein Tor, an der EM im Juli war er – wieder im Halbfinals – gegen die Deutschen Boateng/Höwedes sogar zweimal erfolgreich.
Härtetest für Mönchengladbach
In Mönchengladbach kommt es am Mittwoch zu einem zweiten deutsch-spanischen Duell. Der FC Barcelona ist im Borussia-Park zu Gast. Für Gladbach steht ein weiterer Härtetest an. Vor zwei Wochen wurde das Team von André Schubert, der seinen Vertrag bis 2019 verlängert hat, von Manchester City deklassiert (0:4). Der FC Barcelona ist auch ohne den verletzten Lionel Messi nicht schwächer besetzt als der englische Leader. «Wir werden uns teuer verkaufen, allerdings sind wir uns der Gefahr bewusst, das es eine Niederlage werden könnte», zeigte sich Manager Max Eberl realistisch.
Von der Organisation in der Abwehr und der Leistung der defensiven Spieler hängt im Normalfall ein positives Resultat gegen den FC Barcelona ab. So gesehen kommt den beiden Schweizern Yann Sommer und Nico Elvedi wohl eine Schlüsselrolle zu.
Gerade für den fast 20-jährigen Elvedi ist das Spiel gegen die Katalanen ein weiterer nächster Schritt auf der Leiter nach oben. Innerhalb der letzten 15 Monate stieg er von der Super League in die 1. Bundesliga auf, dann spielte er in der Champions League und wurde Schweizer Nationalspieler. Nun folgt auf seiner rechten Abwehrseite das Duell mit Brasiliens Superstar und Olympiasieger Neymar.
PSG unter Siegzwang
In der Gruppe A (mit dem FC Basel) braucht Paris Saint-Germain in Sofia im Auswärtsspiel gegen den grossen Aussenseiter Ludogorez Rasgrad zwingend einen Sieg, um die aufkommende Unruhe im Keim zu ersticken. In der Ligue 1 ist der Koloss aus der Hauptstadt schon zweimal bezwungen worden und weist einen Rückstand von vier Punkten auf Leader Nice auf. Auch in der Champions League ist der Start mit dem 1:1 im Heimspiel gegen Arsenal nicht optimal gelungen. So ist die Kritik am neuen Trainer Unai Emery in den letzten Tagen lauter geworden.