Das Schlagerspiel der zweiten Tranche der 2. Runde in der Champions League geht in Madrid über die Bühne. Der diesjährige Finalist Atletico Madrid steht gegen Juventus Turin bereits unter Druck.
Der spanische Meister verlor zum Auftakt der diesjährigen Kampagne auswärts gegen Olympiakos Piräus 2:3 und darf sich heute (20.45) im Duell mit dem italienischen Champion keinen weiteren Ausrutscher mehr leisten, will er nicht bereits frühzeitig mit dem Rücken zur Wand stehen. «Für uns ist das Spiel bereits ein Final. Aber wir sind es uns Wochenende für Wochenende gewohnt, einen Final zu spielen», sagte Atleticos Verteidiger Diego Godin.
Juventus Turin mit dem zuletzt starken Stephan Lichtsteiner hat einen perfekten Saisonstart hingelegt. Der italienische Rekordmeister feierte unter der Führung des neuen Trainers Max Allegri in sechs Pflichtspielen sechs Siege und kassierte noch keinen Gegentreffer. Für die Italiener ist das Gastspiel im Vicente Calderon der erste Härtetest. Atletico hat 17 der letzten 19 Europacup-Heimspiele gewonnen, in der vergangenen Saison blieb es zuhause in sechs Partien ungeschlagen.
Bereits unter Zugzwang sind auch Bayer Leverkusen und Benfica Lissabon, die zwei Verlierer des ersten Spieltags in der Gruppe C. Während Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler zugibt, «unter Druck zu stehen», will Trainer Roger Schmidt von einem Alles-oder Nichts-Spiel nichts wissen: «Auch wenn wir verlieren, haben wir aber immer noch eine Chance weiterzukommen.» Leverkusen, das so glänzend und spielerisch überzeugend in die Saison startete, hat zuletzt nur eines von fünf Pflichtspielen gewonnen. Josip Drmic dürfte gegen den Europa-League-Finalisten von 2013 und 2014, der zum Auftakt das Heimspiel gegen Zenit St. Petersburg verloren hat, zu Beginn erneut nur auf der Bank sitzen.
Ungewohnten Druck verspürt auch Borussia Dortmund. Das Team von Jürgen Klopp gewann zwar das erste Spiel gegen Arsenal 2:0, in der Bundesliga läuft es nach nur einem Punkt aus den letzten drei Spielen aber gar nicht nach Wunsch. «Terminologien wie Krisenstimmung sind uns fremd. Ich bin mir weiterhin sicher, dass wir unsere Ziele am Saisonende erreichen werden», sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc vor dem Spiel in Brüssel gegen den belgischen Meister RSC Anderlecht, der seit elf Pflichtspielen ungeschlagen ist. Vor allem in der Defensive überzeugte der BVB bislang nicht, und in der Offensive fehlen die Impulse der verletzten Marco Reus und Henrich Mchitarjan.