Atomabkommen mit Iran soll am 20. Januar in Kraft treten

Der Iran und die fünf UNO-Vetomächte sowie Deutschland haben am Sonntag die in Genf erreichte Einigung zwischen den Unterhändlern des Irans und der fünf UNO-Vetomächte sowie Deutschlands bestätigt.

Irans Vizeaussenminister Abbas Araghchi (Archiv) (Bild: sda)

Der Iran und die fünf UNO-Vetomächte sowie Deutschland haben am Sonntag die in Genf erreichte Einigung zwischen den Unterhändlern des Irans und der fünf UNO-Vetomächte sowie Deutschlands bestätigt.

Die Umsetzung des gemeinsamen Aktionsplans beginne am 20. Januar, gab der iranische Vizeaussenminister Abbas Araghchi bekannt .In der ersten Phase wird der Iran die Urananreicherung auf 20 Prozent einstellen, die Gegenseite die eingefrorenen Öleinnahmen in Höhe von 4,2 Milliarden Dollar freigeben, sagte Aragchi.

In Kürze werden dann beide Seiten ihre Verhandlungen fortsetzen um in der «Endphase» zu einer endgültigen Einigung zu kommen, fügte der Vizeminister hinzu.

Im US-Senat befürworten unterdessen immer mehr Senatoren neue Sanktionen gegen die Islamische Republik. 59 von 100 Senatoren unterstützten am Freitag einen entsprechenden Gesetzentwurf. Mit nur einer Stimme mehr würde das Papier eine erste parlamentarische Hürde im Kongress nehmen.

Das Weisse Haus will neue Sanktionen verhindern. Regierungssprecher Jay Carney lobte die Fortschritte der Gespräche in Genf. Das Weisse Haus hatte zuvor betont, dass US-Präsident Barack Obama ein Gesetz über neue Sanktionen notfalls per Veto stoppen würde.

Dauerlösung im Visier

Der Iran wird verdächtigt, im Rahmen seines Atomprogramms auch an Nuklearwaffen zu arbeiten. Teheran dementiert dies. In den Gesprächen ging es auch um Garantien dafür, dass das Nuklearprogramm ausschliesslich zivilen Zwecken dient.

Nach jahrzehntelanger Konfrontation hatten der Iran und seine Verhandlungspartner im November ein Übergangsabkommen vereinbart. Danach friert Teheran im Gegenzug für eine teilweise Lockerung der Sanktionen für sechs Monate Teile seines Atomprogramms ein. Die Frist von sechs Monaten soll genutzt werden, um eine umfassende Dauerlösung auszuhandeln.

Die Regierung von Präsident Hassan Ruhani steht zuhause enorm unter Druck. Die Sanktionen haben das Land in eine Wirtschaftskrise geführt. Ohne Aufhebung der Sanktionen bis zum persischen Neujahr Ende März wäre der aussenpolitische Reformkurs des Präsidenten, besonders im Atomstreit, zum Scheitern verurteilt.

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