Der Atomausstieg könnte die Schweizer Wirtschaft wegen der Erdgasimporte deutlich mehr kosten, als vom Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) berechnet. Das zeigt eine Studie im Auftrag des Wirtschaftsdachverbands economiesuisse.
Gemäss der Studie könnten sich die Energiekosten für die Wirtschaft bis 2050 verdreifachen, wenn die vom Bundesrat prognostizierte massive Reduktion des Stromverbrauchs nicht eintrifft. Die Landesregierung geht von einer Verdoppelung der Preise aus.
Die Studienverfasser vom Institut für Wirtschaftsstudien Basel stützten sich auf Daten der Internationalen Energieagentur und von Swisspower, dem Verband der städtischen Elektrizitätswerke. Diese beiden Organisationen gehen im Gegensatz zum Bundesrat von einem Anstieg des Stromkonsums aus.
Gestützt wird diese Prognose durch das Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum. Economiesuisse publizierte die Studie am Sonntag, nachdem auch die „SonntagsZeitung“ darüber berichtet hatte.
Die Verfasser zeigen auf, dass sich die Gasimporte mindestens verdoppeln werden, im Extremfall könnten sie sogar um den Faktor 5 bis 7 wachsen. Da das Gas aus politisch wenig stabilen Weltregionen stammt und der Transportweg in Pipelines durch viele Länder führt, ist die Versorgungssicherheit nicht gegeben.
Die Studie kommt zum Schluss, dass die steigenden Energiekosten gerade für energieintensive Unternehmen existenzbedrohend werden können, wenn diese im globalen Wettbewerb stehen und eventuell noch nationale Auflagen wie Lenkungsabgaben schultern müssen.