Zum Beginn des internationalen Atomgipfels in Südkorea haben westliche Staaten Nordkorea und den Iran aufgerufen, auf den Bau von Atomwaffen zu verzichten. US-Präsident Barack Obama bot Russland am Montag gleichzeitig an, das Atomwaffenarsenal der beiden Grossmächte weiter zu verringern.
Am Gipfel in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul nehmen bis Dienstag hochrangige Vertreter aus 53 Ländern teil – darunter Bundesrat Didier Burkhalter für die Schweiz. Im Zentrum steht die Frage, wie Terroristen daran gehindert werden können, an Atommaterial zu kommen.
Um der Bedrohung des Atomwaffen-Terrorismus zu begegnen, seien „starke nationale Massnahmen und internationale Kooperation nötig“, hiess es in einem Entwurf zur Abschlusserklärung, die am Dienstag verlesen werden soll.
Darin werden alle Länder aufgefordert, ihr atomwaffenfähiges Material wie hochangereichertes Uran und Plutonium zu sichern. Zudem wird angeregt, den Einsatz von hochangereichertem Uran zu minimieren.
Die beherrschenden Themen am Rande des Gipfels waren – obwohl sie nicht auf der offiziellen Agenda standen – die Atomstreitigkeiten mit dem Iran und Nordkorea.
Angebot an Russland
US-Präsident Barack Obama will in seinem Streben nach einer atomwaffenfreien Welt die Abrüstung mit Russland beschleunigen. Die USA verfügten immer noch über mehr Nuklearwaffen als nötig, sagte der Friedensnobelpreisträger in einer Rede vor Studenten in Seoul vor Gipfelbeginn.
Darum wolle er mit dem künftigen russischen Präsidenten Wladimir Putin nach dessen Amtsantritt im Mai über eine Ausweitung des neuen START-Vertrags zur Abrüstung sprechen, sagte Obama.
International für Unbehagen sorgte die Ankündigung Nordkoreas, Mitte April eine Langstreckenrakete mit einem zivilen Beobachtungssatelliten ins All zu schiessen. Japan, Südkorea und die USA sehen dahinter einen unzulässigen Raketentest für das Atomprogramm.
An die Adresse des Irans erklärte Obama, dass die Zeit für eine diplomatische Lösung im Atomkonflikt langsam knapp werde. „Die Führer im Iran müssen sich darüber im Klaren sein, dass sie sich nicht um eine Entscheidung herumdrücken können.“