Erneut hat sich in Nigeria eine Selbstmordattentäterin auf einem belebten Markt in die Luft gesprengt. Die Frau zündete ihren Sprengsatz auf dem Gamboru-Markt in der Stadt Maiduguri im Nordosten des Landes. Mindestens fünf Menschen wurden getötet.
Nach Angaben aus einem Spital wurden ausserdem mehrere Verletzte behandelt. Unter den Opfern sei auch die Selbstmordattentäterin, sagte der Anführer einer Bürgerwehr, der anonym bleiben wollte.
Es gebe Vermutungen, dass die Bombe frühzeitig explodiert sei, da der normalerweise belebte Gamboru-Markt am Morgen noch recht leer gewesen sei. Sonst hätte es wahrscheinlich mehr Tote gegeben. Es ist nicht der erste Anschlag auf den Markt: Bereits im Mai hatte ein Islamist dort vier Menschen in den Tod gerissen.
Anschläge an der Tagesordnung
Zunächst bekannte sich niemand zu dem Anschlag. In Nigeria sind jedoch Anschläge und Angriffe der Islamistengruppe Boko Haram an der Tagesordnung. In den vergangenen Monaten wurden Selbstmordanschläge in dem westafrikanischen Land und zuletzt auch im benachbarten Kamerun häufiger von Frauen verübt, oft von sehr jungen Frauen.
Die Boko-Haram-Extremisten aus Nigeria kämpfen seit sechs Jahren gewaltsam für die Errichtung eines islamischen Staates im muslimisch geprägten Norden ihres Landes. In dem Konflikt wurden nach Angaben der Vereinten Nationen mehr als 15’000 Menschen getötet.
Seit einiger Zeit verübt Boko Haram auch immer wieder Anschläge in den Nachbarländern Niger, Kamerun und Tschad. In den vergangenen Monaten wurde die Islamistengruppe durch eine gemeinsame Militäroffensive Nigerias und mehrerer Nachbarländer geschwächt.