Die türkische Polizei hat ein Attentat auf den griechisch-orthodoxen Patriarchen von Istanbul, Bartholomäus, vereitelt und einen Verdächtigen festgenommen. Nach zwei weiteren Verdächtigen werde laut Sicherheitskräften noch gefahndet.
Dies sagte ein Sprecher des Patriarchats der Nachrichtenagentur AFP am Samstag. Türkischen Medienberichten zufolge war das Attentat für den 29. Mai geplant, zum 560. Jahrestag der Eroberung Konstantinopels (heute Istanbul) durch die Türken.
Bei dem Festgenommenen handelt es sich den Berichten nach um einen 29-Jährigen aus der zentral gelegenen Provinz Kayseri, der den Anschlag geplant haben soll.
Die Polizei habe ihre Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz des Patriarchen verstärkt, erklärte dessen Sprecher. Allerdings nehme Bartholomäus die Gefahr eines Anschlags gegen seine Person nicht sonderlich ernst.
In den vergangenen Jahren ist es in der muslimisch geprägten Türkei immer wieder zu Übergriffen gegen die christliche Minderheit gekommen, der rund 100’00 Menschen angehören. Zuletzt hatte ein Mann zum Osterfest am 5. Mai vor einer armenischen Kirche in Istanbul mit Platzpatronen geschossen und damit Panik unter den Gläubigen geschürt.
Ein junger Armenier wurde vor einer anderen Kirche von mehreren Männern verprügelt. Eine Woche zuvor hatten Jugendliche eine griechisch-orthodoxe Kirche verwüstet, dutzende Randalierer warfen die Fenster eines evangelischen Gotteshauses mit Steinen ein.