Wer auf Facebook besonders viele Freunde mit attraktivem Äusseren hat, ist selbst besonders beliebt. Dies gilt besonders für Frauen. Zu diesem Ergebnis kommt eine holländische Studie, die mit Hilfe der Evolutionstheorie die Regeln der sozialen Netzwerke zu entschlüsseln versuchte.
Menschen würden vorrangig von anderen Menschen angezogen, die „gesund, glücklich und sexuell produktiv erscheinen“, erläuterte Studienleiter Piet Kommers von der Universität Twente gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Diese allgemein anerkannte Evolutionsregel von Charles Darwin gelte auch für soziale Netzwerke im Internet.
Für die Studie kreierten die Forscher vier Profile mit Fotos von einem Mann und einer Frau, deren Anziehungskraft zuvor in einem Test als „neutral“ bewertet wurde. Für jeden von ihnen schufen sie zwei Profile. Eines der Profile zeigte Fotos von „attraktiven“, das andere Fotos von wenig anziehenden Freunden.
Im übrigen waren die Profile identisch: Sie enthielten Angaben zum Wohnort, Geburtsdatum, Interessen, bevorzugten Filmen, Musikstücken und Fernsehsendungen.
Soziale Anziehungskraft bewertet
Die Wissenschaftler zeigten die Profile anschliessend 74 Studenten im Alter von 21 bis 31 Jahren und baten sie, ihre „soziale Anziehungskraft“ zu bewerten. Dazu mussten sie Fragen wie „Ich denke, er/sie sollte ein Freund sein“ beantworten. Rund 20 Prozent der Studenten bevorzugten jene Facebook-Teilnehmer, deren Seiten Fotos von „attraktiven“ Freunden enthielten.
„Der Eindruck von den Freunden auf Facebook beeinflusst eindeutig den Eindruck, den andere von einem Profilinhaber haben“, heisst es in der Studie. Je mehr attraktive Freunde jemand auf seiner Seite vorweisen könne, umso attraktiver sei er selbst. Dies gelte besonders für Frauen.
Die Studie, die am Montag von der Fachzeitschrift „International Journal of Web Based Communities“ veröffentlicht wurde, zeigt, dass attraktive Freunde vor allem die Beliebtheit von Frauen steigern.