Borussia Dortmund holt sich den ersten Titel seit 2012. Die Dortmunder mit Roman Bürki im Tor setzen sich im Cupfinal in Berlin gegen die Eintracht Frankfurt 2:1 durch.
Dortmund hatte in den letzten Jahren schlechte Erfahrungen mit Finals gemacht. 2014, 2015 und 2016 verlor der BVB das Endspiel im Cup, 2013 den Champions-League-Final und dazu kamen seit 2013 noch drei sogenannte Vizemeisterschaften in der Bundesliga.
Fünf Jahre nach dem Double gelang nun die Trendwende. Ousmane Dembélé brachte den Favoriten früh in Führung und nach dem Ausgleich der Frankfurter gelang Bundesliga-Torschützenkönig Pierre-Emerick Aubameyang mittels Foulpenalty in der 67. Minute der Treffer zum vierten Cupsieg der Vereinsgeschichte.
Aubameyang traf vom Penaltypunkt mit einem Heber, mit dem er Frankfurts Goalie Lucas Hradecky düpierte. Keine fünf Minuten zuvor hatte der Goalgetter aus Gabun, der den Klub wohl verlassen wird, das 2:1 nur knapp verpasst. Seinen Fallrückzieher wehrte Marco Fabian auf der Torlinie via Schienbein an die eigene Latte ab. In der 85. Minute traf Aubameyang nach einem Konter nochmals die Torumrandung.
Die Dortmunder waren über die meiste Zeit überlegen. Nachdem sie die starke Anfangsphase schon in der 8. Minute mit dem herrlichen Treffer des eben 20-Jährig gewordenen Dembélé gekrönt hatten, schienen sie Richtung souveräner Sieg zu marschieren.
Der Dritte der abgelaufenen Bundesliga-Saison stürmte aber nach dem ersten Tor nicht mehr mit der gleichen Konsequenz, und die Eintracht Frankfurt wehrte sich im Mittelfeld erfolgreicher. Ein gelungenes Pressing stand am Ursprung des 1:1 nach einer halben Stunde durch den Kroaten Ante Rebic, der zusammen mit dem 39-fachen Schweizer Internationalen Haris Seferovic für am meisten Gefahr vor dem Tor von Bürki sorgte. Seferovic traf zehn Minuten nach dem Ausgleich nur den Pfosten. Der Stürmer hatte eigentlich alles richtig gemacht, aber Pech bekundet.
Pech hatte einmal mehr auch Marco Reus. Der geniale deutsche Mittelfeldspieler, der die WM 2014 und die EM 2016 verletzungsbedingt verpasst hatte, musste zur Pause mit Beschwerden am rechten Knie ausgewechselt werden. Seine Teamkollegen liessen sich davon nicht beirren und verdienten sich den Sieg nicht zuletzt in der ersten Hälfte der zweiten Halbzeit. Am Ende wurden nicht nur die Spieler, sondern auch Trainer Thomas Tuchel von den Fans gefeiert. Seine Zukunft ist trotz des Cupsieges offen.
Für die Frankfurter, die auf den verletzten Shani Tarashaj verzichten mussten, endete die Saison und vor allem das erste Halbjahr 2017 damit endgültig enttäuschend. Nach der Bundesliga-Vorrunde war das Team von Niko Kovac noch Vierter, am Ende nach 15 Spielen mit nur einem Sieg lediglich Elfter. Im Cup hatte es sich mit fünf Siegen, darunter drei nach Penaltyschiessen, in den Final gespielt. Auf den ersten Pokal seit 1988 müssen die Frankfurter nun aber weiter warten.
Das Telegramm
Eintracht Frankfurt – Borussia Dortmund 1:2 (1:1)
Berlin. – 74’322 Zuschauer. – SR Aytekin. – Tore: 8. Dembélé 0:1. 29. Rebic 1:1. 67. Aubameyang (Foulpenalty) 1:2. – Bemerkungen: Frankfurt mit Seferovic, ohne Tarashaj (verletzt), Dortmund mit Bürki. 39. Pfostenschuss von Seferovic (Frankfurt). 63. Fabian (Frankfurt) lenkt Schuss von Aubameyang an die eigene Latte. 85. Lattenschuss von Aubameyang.