Auch 2050 werden vor allem fossile Energien verbraucht

Fossile Energiequellen werden auch 2050 den Löwenanteil des weltweiten Energiemixes ausmachen – trotz Anstrengungen, den Klimagasausstoss zu senken. 

Erdölraffinierien werden noch lange benötigt (Bild: sda)

Fossile Energiequellen werden auch 2050 den Löwenanteil des weltweiten Energiemixes ausmachen – trotz Anstrengungen, den Klimagasausstoss zu senken. 

Die Anstrengungen, den Klimagasausstoss zu senken, dürften laut einer neuen Studie des Weltklimarats (WEC) und des Paul-Scherrer-Instituts in Villigen AG nichts daran ändern: Auch im Jahr 2050 werden fossile Quellen Hauptenergielieferant bleiben.

Die nächste Generation wird je nach Szenario zwischen 30 bis 60 Prozent mehr Energie erzeugen und verbrauchen, heisst es im Bericht, der am Montag am World Energy Congress in Daegu (Südkorea) präsentiert wurde. Die grösste Herausforderung werde es sein, sowohl genügend, günstige wie auch nachhaltige Energie zu erzeugen.

«Es ist eine Zeit der noch nie dagewesenen Unsicherheit im Energiesektor», heisst es im Bericht. Für die Studie haben die Autoren zwei Szenarien durchgerechnet. Das eine setzt auf Marktwirtschaft, um günstigen Strom für alle zu produzieren, das andere reguliert den Markt stärker, um internationale Umweltziele zu erreichen.

Fossile Energien

Das Fazit: In beiden Szenarien wird die Energie zum grössten Teil aus fossilen Quellen – vor allem Kohle und Gas – stammen: Im preisbewussten Szenario zu 77 Prozent und im umweltbewussten Szenario zu 59 Prozent. Erneuerbare Energien sollen bis 2050 je nach Szenario 20 bis 30 Prozent Anteil erreichen, beim Strom 30 bis 50 Prozent.

Die beiden Szenarien wirken sich unterschiedlich auf das Wirtschaftswachstum aus: Während im preisbewussten Szenario das Bruttosozialprodukt dank dem globalen Energiemarkt stärker wächst, sinken im umweltbewussten Szenario die Wachstumsraten. Dies liege daran, dass in diesem die Umweltkosten durch die Energieproduktion effektiv bezahlt werden.

Klimaschutz mit Atomkraft

Im marktwirtschaftlichen Szenario ist es unwahrscheinlich, dass das globale Ziel einer Erwärmung von maximal 2 Grad am Ende dieses Jahrhunderts erreicht wird. Die Emissionen würden bis 2050 im Vergleich zu heute um 50 Prozent ansteigen. Mit der Klimaschutzpolitik im anderen Szenario lasse sich das 2-Grad-Ziel eher erreichen.

In diesem erhalten erneuerbare Energien, Wasserkraft, aber auch Kernenergie staatliche Förderung. Das Kohlendioxid der zahlreichen fossilen Kraftwerke wird in diesem Szenario mit technologischen Mitteln entsorgt: Das Klimagas wird zum Beispiel in leergepumpten Öllagern eingelagert.

Der Bericht zeigt auch positive Trends auf: In beiden Szenarien wird mit Energie sparsamer umgegangen, die Energieeffizienz steigt. Die Wertschöpfung, die mit der gleichen Energiemenge erzielt werden kann, verdoppelt sich in beiden Szenarien.

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