Nach Facebook und Microsoft hat auch Apple Zahlen zu Anfragen der US-Behörden nach Nutzer-Informationen veröffentlicht. Demnach erhielt der iPhone-Konzern in den sechs Monaten von Dezember 2012 bis Ende Mai dieses Jahres zwischen 4000 und 5000 solcher Anträge.
Davon seien 9000 bis 10’000 Kunden-Konten mit Apple-Geräten betroffen gewesen, berichtete Apple am Montag. Facebook hatte von bis zu 10’000 Anfragen im gleichen Zeitraum berichtet. Microsoft sprach von etwa 31’000 Kundenkonten, bei denen um Informationen ersucht worden war.
Apple betonte, bei dem Grossteil der Behörden-Anfragen gehe es um Polizei-Arbeit, wenn etwa nach verschwundenen Kindern gesucht werde oder es darum gehe, einen Selbstmordversuch zu verhindern. Zugleich versucht der Konzern, Datenschutz-Sorgen seiner Kunden zu zerstreuen.
Ob wir im Internet surfen oder mit dem Handy telefonieren – der Staat hört mit. In der Schweiz plant der Bundesrat nun ein noch umfassenderes Überwachungsgesetz. In unserem Dossier finden Sie alle unsere Texte zum Thema.
So seien alle Nachrichten in dem hauseigenen Messaging-Dienst iMessage verschlüsselt und auch Apple habe keinen Zugriff auf die Inhalte. Das gleiche gelte für den Videochat-Service FaceTime. Ausserdem speichere Apple nicht in «identifizierbarer Form» Daten zu Aufenthaltsorten von Kunden, Suchen in Kartendiensten oder Fragen an den persönlichen Assistenten Siri.
Firmen bestreiten direkten Zugriff
Den Internet-Unternehmen ist es seit dem Wochenende erlaubt, auch bisher geheime Anfragen mit Bezug zur nationalen Sicherheit in die Statistik aufzunehmen. Dabei dürfen sie allerdings nur die Gesamtzahl aller Anfragen in einer Spanne nennen. Google geht das nicht weit genug, der Konzern will auch die Staatssicherheitsanfragen einzeln beziffern können.
Die Zeitungen «Guardian» und «Washington Post» hatten geheime Dokumente veröffentlicht, die den Eindruck erwecken, dass der US-Geheimdienst NSA in grossem Stil Nutzerdaten bei amerikanischen Internet-Unternehmen abgreift.
Auch der Informant Edward Snowden erzählte, dass er sich bei der NSA einfach Zugriff zu allen möglichen Nutzerdaten habe verschaffen können. Die Firmen bestreiten vehement einen direkten Zugriff der Behörden auf ihre Server und betonen, dass Daten nur auf Gerichtsbeschluss übergeben würden.
Die US-Regierung ihrerseits hatte das Überwachungsprogramm verteidigt und erklärt, es sei notwendig zum Schutz der nationalen Sicherheit. Die Rechtsgrundlage dafür ist der «Patriot Act». Das in Folge der Anschläge vom 11. September 2001 erlassene Gesetz schränkt die Bürgerrechte in den USA teilweise ein.