Die Chance, dass sich künftig mehr junge Familien den Kauf von Wohneigentum leisten können, ist weiter gesunken. Nach der Nationalbank und der UBS stellt sich jetzt auch die Credit Suisse gegen die Lockerung der Kreditvergaberichtlinien.
Sollten nämlich die Kriterien für die Vergabe von Hypotheken tatsächlich gelockert werden, steige die Gefahr einer Preisblase am Immobilienmarkt, schreibt die Credit Suisse in ihrem am Freitag publizierten Immobilienmonitor Schweiz. Es liege jedoch im Interesse aller, dass sich die Preise für Häuser und Eigentumswohnungen nachhaltig entwickelten.
Die Grossbank reagiert damit auf eine Forderung des Raiffeisen-Chefs Patrik Gisel, der Anfang September eine Senkung des kalkulatorischen Zinssatzes gefordert hat. Mit diesem Zinssatz wird berechnet, wie hoch die Zinsbelastung und damit die Hypothek für einen Schuldner maximal sein kann, damit dieser nicht in Schwierigkeiten gerät.
Mit der Senkung wollte Gisel erreichen, dass Banken künftig auch an weniger begüterte Schuldner eine Hypothek vergeben können und damit die Raiffeisen das nach wie vor lukrative Hypothekengeschäft weiter ausdehnen kann. Weil die Immobilienpreise in den letzten Jahren markant gestiegen sind, ist es unter anderem für junge Familien trotz rekordtiefen Zinsen schwieriger geworden, Wohneigentum zu erwerben.