Auch die Grossen der Primera Division auf Sparkurs

In der heute beginnenden Primera Division bleiben Real Madrid und Barcelona die ersten Titelanwärter. Aber beide Klubs halten sich wegen der Wirtschaftsmisere in Spanien auf dem Transfermarkt zurück.

Will Barcelona erneut in die Schranken weisen: José Mourinho (Bild: Si)

In der heute beginnenden Primera Division bleiben Real Madrid und Barcelona die ersten Titelanwärter. Aber beide Klubs halten sich wegen der Wirtschaftsmisere in Spanien auf dem Transfermarkt zurück.

Wenn es dem ganzen Land schlecht geht, können es sich auch die Fussball-Vereine nicht leisten, mit Millionen um sich zu werfen. Fakt ist: Die 20 Vereine der Primera Division sitzen auf einem Gesamtschuldenberg von rund 3,5 Milliarden Euro. Insgesamt wurden bislang „nur“ rund 60 Millionen Euro für neue Spieler ausgegeben – in der gesamten Liga. Noch vor drei Jahren gab allein Real Madrid 250 Millionen Euro für Einkäufe aus. Von Verhältnissen, wie sie zum Beispiel Paris St-Germain mit den potenten Geldgebern aus dem Mittleren Osten derzeit erlebt, können die Spanier derweil nur träumen. Grosse Namen fehlen in den Transferlisten der spanischen Klubs vollends. Der spanische Verteidiger Jordi Alba (14 Millionen Euro) ist zum jetzigen Zeitpunkt die teuerste Neuverpflichtung der gesamten Liga.

Die finanziell harten Zeiten machen auch vor den Schwergewichten Real Madrid und FC Barcelona nicht Halt. Real Madrid hat noch keinen neuen Spieler verpflichtet. Bis zum Transferende am 31. August wird mit grösster Wahrscheinlichkeit der Kroate Luka Modric von den Tottenham Hotspur zu den „Königlichen“ wechseln. Der 26-Jährige ist der Wunschkandidat von Trainer José Mourinho, der mit Real die erfolgreiche Titelverteidigung anpeilt. Da seine Mannschaft keine gewichtigen Abgänge hat verkraften müssen und mit eingespielter Truppe agieren kann, sind die Madrilenen sicherlich Titelkandidat Nummer 1.

Der Meisterschaftskampf wird sich wie schon in den letzten acht Jahren zwischen Madrid und dem FC Barcelona abspielen. Die Katalanen haben sich noch mehr auf heimisches Schaffen konzentriert, was ihnen in Spanien selbst viele Sympathien einbringt. Seit 1996 standen nie mehr so wenige Ausländer im Kader von „Barça“. Neben dem neuen Trainer Tito Vilanova, der an die erfolgreichen Jahre seines Vorgängers Pep Guardiola anknüpfen will, hat Barcelona bisher nur einen grösseren Transfer getätigt. Der 23-jährige Linksverteidiger Jordi Alba, ein eigener Junior, der 2007 zu Valencia gewechselt war, unterschrieb für fünf Jahre. Ausserdem ist Barcelona an Arsenals Kameruner Alexandre Song interessiert und will für ihn 18 Millionen bezahlen.

Die beiden Titelfavoriten greifen am Sonntag erstmals ins Geschehen ein. Real Madrid trifft zum Auftakt ab 19 Uhr auf Valencia, Barcelona empfängt zwei Stunden später Real Sociedad.

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