Auch Gianni Infantino und Scheich Salman kandidieren

Am letztmöglichen Tag kandidieren der Schweizer UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino und Scheich Salman Bin Ebrahim al-Khalifa aus Bahrain, Präsident von Asiens Verband, fürs Amt als FIFA-Präsident.

Der Schweizer Gianni Infantino bewirbt sich ums Amt als FIFA-Präsident (Bild: SI)

Am letztmöglichen Tag kandidieren der Schweizer UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino und Scheich Salman Bin Ebrahim al-Khalifa aus Bahrain, Präsident von Asiens Verband, fürs Amt als FIFA-Präsident.

Scheich Salman wird von einem der einflussreichsten Männer im internationalen Sport protegiert: dem kuwaitischen Scheich Ahmad al-Fahad al-Sabah, der schon als wichtiger Wahlhelfer für den Deutschen Thomas Bach auf dem IOC-Parkett unterwegs war.

Gerüchte machen die Runde, wonach Salman schon erstaunliche 100 Stimmen auf sicher haben soll. Der Bahrainer wollte ursprünglich den im Moment von der Ethikkommission der FIFA für 90 Tage gesperrten UEFA-Präsidenten Michel Platini unterstützen. Platinis Wahlchancen erscheinen nach Auffliegen des Zwei-Millionen-Franken-Bonus, den der Franzose von Sepp Blatter erhalten hat, aber nur noch gering. Am Montag bestätigten Platinis Anwälte, dass ein erster Einspruch gegen die Sperre abgewiesen worden sei. Wann die Berufungskommission diesbezüglich ein Urteil fällen wird, ist offen.

Diese Entwicklung bewog auch die UEFA zum Umdenken. Anlässlich einer Telefonkonferenz ging der europäische Verband am Montag nochmals über die Bücher. Und die UEFA portierte anschliessend seinen Generalsekretär Gianni Infantino in den Kandidatenkreis. Die UEFA stehe geschlossen hinter der Kandidatur. Die Kandidatur von Michel Platini wurde in der Verlautbarung der UEFA mit keinem Wort mehr erwähnt. Infantino ist vor 45 Jahren in Brig geboren, arbeitet seit 15 Jahren für die UEFA, ist verheiratet und Vater von vier Kindern. Er spricht Deutsch, Italienisch, Französisch, Englisch, Spanisch und Arabisch und besitzt neben der Schweizer auch die italienische Staatsbürgerschaft.

Erst am Dienstag werden alle Kandidaturen bekannt sein, denn die Bewerbungsfrist läuft am Montag um Mitternacht ab. Mehr als ein halbes Dutzend Kandidaten werden sich der Prüfung der FIFA-Kommissionen unterziehen. Vor Infantino und Salman kandidierten schon trotz seiner Sperre Michel Platini, plus der zuletzt bei der FIFA-Wahl gegen Blatter unterlegene Jordanier Prinz Ali bin al-Hussein und auch David Nakhid aus Trinidad und Tobago, ein früherer GC-Profi. Am Wochenende hatte zudem der Südafrikaner Tokyo Sexwale seine Kandidatur angekündigt. Auch der frühere FIFA-Generalsekretär Jérôme Champagne soll seine Unterlagen eingereicht haben.

Der frühere brasilianische Superstar Zico wollte kandidieren, ob er aber die für eine Kandidatur benötigte Unterstützung von fünf Landesverbänden erhält, steht noch nicht fest.

Ähnliches hätte für den den früheren FIFA-Generalsekretär Michel Zen Ruffinen (56) gegolten. Nachdem er am Sonntag im Westschweizer Fernsehen noch angedeutet hatte, dass er für eine Kandidatur bereit wäre, änderte er nun seine Ansicht. Am Montag gab der Walliser seinen Verzicht bekannt.

Die fünf Unterstützerstimmen zusammen hat der liberische Verbandspräsident Musa Bility. Seine Kandidatur scheint aber ohne Chance, sogar sein eigener Kontinentalverband will ihn nicht unterstützen. Kein Thema mehr ist der ebenfalls gesperrte Südkoreaner Chung Mong-Joon. Der frühere Vizepräsident der FIFA hat sich offiziell zurückgezogen.

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