Die britische Grossbank HSBC muss als 13. Finanzfirma in den USA für Pfusch bei der Pfändung von Eigenheimen büssen. Mehr als 112’000 Geschädigte dürfen sich nun über Bares und finanzielle Erleichterungen bei laufenden Kreditverträgen im Volumen von insgesamt 249 Mio. Dollar freuen.
Die HSBC schloss einen entsprechenden Vergleich mit der US-Notenbank Fed und der Aufsichtsbehörde OCC. Die Fed gab den Vergleich in Washington bekannt, nachdem zuvor schon gut 9 Mrd. Dollar durch entsprechende Abmachungen mit JPMorgan Chase, Goldman Sachs, der Citigroup oder der Bank of America in den Topf gelangten.
Zusammengenommen sollen annähernd 4,2 Millionen Geschädigte davon profitieren. Die Banken stehen seit Jahren wegen fragwürdiger Methoden bei Zwangsvollstreckungen in der Kritik.
Das Thema ist in den USA brandheiss, weil durch das Platzen der Immobilienblase und die anschliessende Finanz- und Wirtschaftskrise Millionen Amerikaner ihr Eigenheim verloren haben. Sie konnten ihre Kreditraten nicht mehr zahlen. Viele Schuldner landeten dabei zu Unrecht auf der Strasse, wie die Bankenregulierer sagen.
Vor allem das sogenannte Robo-Signing hatte für Empörung gesorgt. Gemeint ist damit, dass überlastete Sachbearbeiter sich angesichts der schieren Masse der Fälle kaum Zeit für eine eingehende Prüfung der Unterlagen genommen haben, sondern stattdessen im Minutentakt die Pfändungsbescheide erstellten.
Dabei haben die Banken die Kredite nicht unbedingt selbst vergeben, manche fungierten als Dienstleister – sogenannte Loan Servicer – für andere Kreditinstitute.