Novak Djokovic gewinnt zum zweiten Mal in Folge und zum insgesamt dritten Mal die ATP Finals. Er schlägt im Final in London Rafael Nadal 6:3, 6:4.
Djokovic war nicht zu stoppen. Der Serbe hat seit dem gegen Nadal verlorenen US-Open-Final 22 Siege aneinandergereiht und dabei vier Titel geholt. Dass er die Saison nicht zum dritten Mal in Folge als Nummer 1 des ATP-Rankings beendet, liegt nur an der überragenden Saison von Nadal, der seit seinem Comeback im letzten Februar 75 seiner 82 Matches gewonnen hat. Am Montagabend war aber selbst er auf verlorenem Posten.
Djokovic ging rasch 3:0 in Führung und vergab eine Möglichkeit zum 4:0. Es war einmal mehr erstaunlich, wie er auch in scheinbar aussichtsloser Position die Bälle noch übers Netz brachte und am Ende oft sogar noch den Punkt gewann. So brachte er selbst den diesjährigen French- und US-Open-Sieger zur Verzweiflung. Fast in jedem Aufschlagsspiel geriet Nadal in Gefahr. Dass er im ersten Satz nochmals auf 3:3 herankam, verdankte er einer kleinen Baisse von Djokovic.
Zu unsicher
Nadal hatte dem Serben nicht viel mehr als sein Kampfgeist entgegenzusetzen. Viel zu oft gingen aus seiner Sicht die langen Ballwechsel an den Gegner. Die Risiken, die er einging, um sich im 39. Duell mit Djokovic zu behaupten, zahlten sich nicht aus. Er leistete sich zu viele Unsicherheiten und unter anderem auch vier Doppelfehler. Im zweiten Satz kassierte er bei 1:2 das entscheidende Break. Djokovic verteidigte seinen Vorteil in der Folge souverän. Nach etwas mehr als anderthalb Stunden beendete er die Partie mit seinem dritten Matchball.
Einfach besser
Djokovic war in allen Bereichen zum Abschluss der Londoner Woche der bessere Spieler. Er strotzte vor Selbstvertrauen und machte auch zum Ende der langen Saison einen frischen Eindruck. Für Djokovic ist das Tennis-Jahr noch nicht beendet. Er bestreitet mit Serbien ab Freitag in Belgrad den Davis-Cup-Final gegen Tschechien. Er kann dort seine Siegesserie auf 24 Partien ausbauen. Sein Rekord liegt bei 43 (von Dezember 2010 bis Juni 2011).
Nadal kann derweil mit seiner Saison zufrieden sein, obwohl er erneut den Titel bei den ATP Finals verpasst hat. Es ist die einzige der bedeutendsten Trophäen, die in seiner Sammlung fehlt. Zum zweiten Mal nach 2010 (Niederlage gegen Roger Federer) scheiterte er im Endspiel.