Das Parlament möchte die Voraussetzungen für Formel-E-Rennen in der Schweiz schaffen. Der Ständerat hat am Montag einer Motion aus dem Nationalrat zugestimmt, die solche Rennen vom Verbot von Rundstreckenrennen ausnehmen will.
Die Formel-E-Meisterschaft fand im vergangenen Jahr zum ersten Mal statt. Sie steht ausschliesslich elektrisch betriebenen Fahrzeugen offen. Für den Urheber des Vorstosses, den Waadtländer FDP-Nationalrat Fathi Derder, wäre ein Rennen in der Schweiz eine Möglichkeit, um die Innovationsfähigkeit des Landes zu präsentieren.
Für Formel-E-Rennen müssten zudem keine speziellen Rennbahnen gebaut werden, wodurch die Umwelt nicht zusätzlich belastet werde. Am Verbot von Formel-1-Rennen, das in den vergangenen Jahren im Parlament wiederholt zur Diskussion stand, will Derder nicht rütteln.
Zuletzt scheiterten die Bestrebungen zur Wiedereinführung von Rundstreckenrennen an Umweltbedenken. «Diese wären bei Rennen mit E-Fahrzeugen geringer», hielt der Bundesrat in seiner positiven Antwort auf den Vorstoss fest. Damit in der Schweiz Formel-E-Rennen stattfinden könnten, müsse aber den Bedenken bezüglich Verkehrssicherheit Rechnung getragen werden, sagte Verkehrsministerin Doris Leuthard.
Rundrennen sind in der Schweiz seit Mitte der 1950er Jahre verboten. Ausschlaggebend war ein schwerer Unfall beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans, bei dem über 80 Menschen ums Leben kamen.