Das Frauen-Turnier des French Open hat die nächste Sensation. Die topgesetzte, als haushohe Favoritin angetretene Titelverteidigerin Serena Williams unterliegt der Spanierin Garbine Muguruza 2:6, 2:6.
Einen Tag nach der Chinesin Li Na, die in der ersten Runde an der Französin Kristina Mladenovic gescheitert war, erwischte es nun auch Serena Williams, womit die Nummern 1 und 2 der Setzliste bereits nicht mehr mit von der Partie sind. Mit Garbine Muguruza traf Serena Williams auf eine Gegnerin, die zu den Aufsteigerinnen der bisherigen Saison gehört und die zu Beginn des Jahres in Hobart auf Tasmanien ihren ersten Turniersieg auf WTA-Stufe gefeiert hat. Im Ranking liegt die in Venezuela geborene Spanierin mittlerweile auf Position 35.
Die Weltranglistenerste und Titelverteidigerin wurde in nur etwas mehr als einer Stunde mit 2:6, 2:6 regelrecht deklassiert. Roland Garros ist zwar seit jeher das schwierigste Grand-Slam-Turnier für die jüngere der Williams-Schwestern, das sie «erst» zweimal gewonnen hat. Bei schwierigen Bedingungen mit sehr kühlen Temperaturen und viel Wind enttäuschte die 32-jährige Amerikanerin aber auf der ganzen Linie und verlor erst zum zweiten Mal seit 1999 vor der 3. Runde eines Major-Turniers. Das andere Mal war vor zwei Jahren in der 1. Runde, ebenfalls in Paris.
Anschliessend hatte Williams keine echte Erklärung für ihre desaströse Leistung. «Heute hat gar nichts funktioniert», sagte sie kopfschüttelnd. «Solche Tage gibt es, aber ich hasse es zu verlieren.» In Paris besonders, einer Stadt, die sie liebt und in der sie eine eigene Wohnung besitzt. Zudem hat sie in diesem Jahr bereits am Australian Open schon im Achtelfinal verloren (gegen Ana Ivanovic). Und deshalb schob sie gleich eine «Drohung» für ihre Konkurrentinnen hinterher: «Ich werde nun fünf Mal so hart trainieren wie zuvor!»
Zum «Sister Act» wäre es ohnehin nicht gekommen. Zwei Stunden vor Serena Williams hatte sich auch schon deren Schwester Venus aus dem Einzel-Turnier verabschiedet. Die ältere des Williams-Duos, die in der ersten Runde die Schweizerin Belinda Bencic ausgeschaltet hatte, unterlag der Slowakin Anna Schmiedlova (WTA 56) in drei Sätzen.